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Doing nothing?

Gemuesegarten

Mit Masanobu Fukuoka hätte ich mich sicherlich prima verstanden. Der Japaner gilt als Pionier der Permakultur und praktizierte vor etwa 50 Jahre „do-nothing farming“. Hätte er sein landwirtschaftliches Anbaugebiet nicht in Japan, sondern hier auf den Kanaren gehabt, hätte es bei ihm sicherlich ähnlich ausgesehen, wie es bei uns gerade spriesst und blüht.

Vielleicht hätte seine Finca aber auch ganz anders ausgesehen, denn „doing nothing“ ist eine Aktivität von grösster Intensität. Bezogen auf den Anbau setzt es voraus, die Natur aufmerksam zu beobachten und minimal einzugreifen, um auf diese Weise ohne düngen und pflügen einen optimalen Ertrag zu erlangen. Da Fukuoka bei seinen Beobachtungen sicherlich andere Dinge aufgefallen wären als mir, würde seine Farm selbst in nächster Nachbarschaft vermutlich anders ausgesehen haben. Aber immerhin hätten wir uns über unsere Beobachtungen austauschen können. Das hätte ich gerne getan …

Ganz im Gegensatz zu meinem Umgang mit der Natur ist meine Art, mein eigenes Leben zu gestalten. Bei Wohnräumen, beim Kochen und sogar in Beziehungen tendiere ich zum Minimalismus. Es darf klar und einfach sein. In der Konsequenz bedeutet das für mich meinen Wohnraum mit meiner eigenen Präsenz zu beleben und so wenig wie möglich rumstehen zu haben. Mein Essen ist einfach und lecker, betont die wenigen einzelnen Komponenten, die möglichst jede für sich ihren Geschmack entfalten darf. Mein Beziehungsleben ist intensiv mit allen, die sich in meine Nähe trauen.

Gegensätzliche Pole sind in mir selber komplementär und stellen keinen Widerspruch dar.

Interessant wird es allerdings in Räumen, in denen sich Natur und mein eigener Gestaltungsraum verbinden. Nehmen wir als Beispiel meine Wohnung in Hamburg. Die Wohnung befindet sich mitten in der Stadt. Da habe ich die Natur in meine Wohnung eingeladen. Das Bett befindet sich in einem Bereich, der manchmal komplett zugewachsen ist. Über dem Essen auf dem Tisch wedeln fröhlich ein paar Palmwedel. Am Schreibtisch schaut einem der Gummibaum über die Schulter. Alle fühlen sich wohl, eingeschlossen ich selber. Es gibt Menschen die meinen, ich sollte doch mal im meine Wohnung klare Linien reinbringen. Ich frage mich wozu? Ich teile diesen Raum gerne mit meinen pflanzlichen Mitbewohner*innen. Wir unterhalten uns und es geht ihnen mit mir und es geht mir mit ihnen gut. (Jetzt mal abgesehen davon, dass sie aktuell meine Gesellschaft vermissen und ich sie manchmal auch …)

Hier auf den Kanaren ist es anders. In meinem Haus gibt es keine Pflanzen. Dafür spriesst die Natur draussen aus allen Ecken, Enden und Mauerwinkelnn. Manche der blattreichen Mitbewohner*innen schauen gerne zum Fenster herein und müssen deshalb von Zeit zu Zeit geschnitten werden, da ich nun mal gerne in hellen Räumen lebe.

Das Photo zeigt einen kleinen Ausschnitt des Gemüsegartens am heutigen Nachmittag. Wer genau hinschaut, kann Mangold, Salat, Möhren, Rucola, Tomaten, Blumenkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spinat, Zwiebeln und eine kleine Aubergine entdecken. Ein paar Pflanzen verstecken sich. Und dann gibt es auf dem Photo natürlich noch jede Menge anderer Kräuter für Tees und Wohlergehen. Und die vielen Unbekannten, von denen ich gar nicht weiß, wer sie eigentlich sind …

Mit meinem Blog verzichte ich auf Präsenz im sogenannten „Social Media“. Wenn Dir meine Gedanken wert sind, sie mit anderen zu teilen, darfst Du gerne auf diesen Blog oder einzelne Artikel in der von dir favorisierten Form von Netzwerkarbeit verlinken. Ich selber setze auf unkontrollierte Netzwerke …

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Abends gehen die Blümchen schlafen

Kapuzinerkresse 3

Der Flughafen von El Hierro trägt den Namen „Los Cangrejos“ – die Krebse. Es gibt wohl wenige Flughäfen, deren Name nicht an „verdiente“ Politiker erinnert, sondern an ein Tier, welches auf dieser Ebene der Insel vor mehr als 50 Jahren gelebt hat. Heute landen hier pro Tag etwa vier bis fünf Propellermaschinen. Das reicht.

Nachdem ich Eylin zum Flieger gebracht habe, nehme ich die Gelegenheit zu einem Ausflug in die Caleta wahr. Dieser Platz gehört auf der Insel zu meinen Favoriten, da man hier relativ gefahrlos über Leitern ins Wasser gelangt und nicht in einem Naturschwimmbrecken, sondern im offenen Meer wunderbar schwimmen kann. Der Himmel blau, die Sonne warm, das Wasser klar, keine Qualle und nur wenige Menschen in Sicht. Nach dem Schwimmen habe ich einige Zeit auf einer Natursteinbank sitzend den heranrauschenden Wellen zugeschaut.

Die vergangenen zwei Wochen haben mir kaum Zeit zum Schreiben in diesem Blog gelassen. Erlebnisse gab es allerdings genug. El Hierro ist wirklich eine Insel, auf der vieles erlebt werden kann, was anderwo nicht denkbar wäre.

Da gab es z.B. den Besuch im Krankenhaus. An der Rezeption stand eine Ärztin, die sich unser Anliegen anhörte, dann aber meinte, das müsse die Empfangsdame erledigen. Die Empfangsdame hätte aber gerade keine Zeit, da sie ein Video drehen müsste. Und schon hakte die Ärztin uns beide ein, rief allen Wartenden zu, sie sollten mal mitkommen und los ging’s durch einen langen Gang, die Empfangsdame im Schlepptau. Wo der Gang sich erweiterte wartete eine Physiotherapeutin. Alle stellten sich im Kreis. Es folgte eine Reihe von Atem- und Körperübungen. Nur der Mann mit dem Gipsbein machte nicht mit, da er nicht stehen konnte. Alle andere amüsierten sich köstlich. Das war dann also für das neue Video über das Krankenhaus auf El Hierro. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mal in meinem Leben als unbezahlter Komparse einen Auftritt haben würde. Sollte mich jemand im Netz suchen, werde ich aber kaum zu erkennen sein. Ich hatte mir ausnahmsweise eine Maske bis unter die Augen gezogen und der Rest des Gesichtes wurde vom Schirm meiner Käppi bedeckt …

Am Abend rief mich mein Mechaniker gegen 21.30 Uhr an, dass er auf dem Weg wäre, um mir mein Auto zurückzubringen. Ich bin also im Dunkeln von ganz unten nach ganz oben die 50m Höhenunterschied der Finca gestapft, wo er dann schon mit seiner Mutter im Auto wartete. Kurz darauf kam sein Vater vorbei, um die beiden abzuholen. Die Mutter besitzt einen empfehlenswerten Klamottenladen auf der Insel und so erfuhr ich bei der Gelegenheit, dass ich doch mal wieder reinschauen dürfe, da eine von mir gesuchte Kopfbedeckung jetzt eingetroffen wäre. Mit dem Papa auch noch ein kurzes Schwätzchen gehalten – wie gesagt zu einer etwas ungewöhnlichen Zeit ...

Eine Yogastunde sollte nicht unerwähnt bleiben. Sebastian ist Yogalehrer aus Hamburg und hat auf der Finca ein paar Wochen Landleben und die uns hier umgebende Stille genossen. Seinen Yogaunterricht hat er online gegeben und in einer der Unterrichtsstunden haben wir mitgemacht. Ich war zuletzt vor mehr als fünf Jahren in einer Unterrichtsstunde von Sebastian und war erfreut, wie entspannt und raumgebend diese Stunde hier auf der Finca war. Ob es an der Umgebung lag oder daran, wie sich Sebastian selber in den vergangenen Jahren entwickelt hat kann ich nicht beurteilen. Vermutlich beides und in jedem Fall war es eine Yogastunde zum Geniessen.

Das Photo oben? Bitte beachte die Lehne, die im oberen rechten Teil des Bildes gerade noch zu sehen ist. Der linke Stuhl ist auch noch da, wenn auch im Meer der Pflanzen verschwunden. Die beiden Stühle stehen exakt so, wie sie auf dem Photo am 10. Februar gestanden haben. Ich habe die Natur in diesem Bereich mal eine zeitlang machen lassen, wozu sie Lust hat. Und so wie oben sieht es nun zwei Monate später aus.

Über einem Blogbeitrag der Toulouse-Seite ist zu sehen, wie der Spinat dieser Tage durch den Eingang unseres Fruchtbaumgartens quillt … Wer das kompletten Spektrum meiner Aktivitäten kennt weiss, dass ich in den letzten Jahren in fünf verschiedenen Blogs geschrieben habe. In den Blogs der Webseite no-guru.net und toulouse.de habe ich dieser Tage einen letzten Beitrag geschrieben. Das sind Abschiede. Ich möchte mich auf den neuen Blog konzentrieren.

Beim heutigen Abendspaziergang streife ich durch ein Blütenmeer, in dem viele der Blümchen um die Zeit der Dämmerung schon schlafen gegangen sind.

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Unausgeschlafen

Katerchen verpennt

Seit dem vergangenen Wochenende komme ich morgens etwas schwer aus dem Bett. Vor einer Woche war es noch hell, wenn ich morgens gegen 7 Uhr nackt die Aussentreppe hochgeflitzt bin, um mich mit dem Gartenschlauch kalt abzuduschen. Jetzt ist es wieder dunkel geworden.

Meine innere Uhr sagt mir, dass die Zeit zum Aufstehen noch nicht gekommen ist. Doch die Handwerker kommen gegen acht. Aber acht Uhr ist bei mir weiterhin sieben Uhr. Das macht mich etwas gnaddelig. Und die Handwerker sind dieser Tage auch etwas gnaddelig.

Zum Thema Zeitumstellung haben sicherlich schon Tausende etwas geschrieben. 2018 gab es eine Befragung innerhalb der EU, an der sich fast 5 Millionen Menschen beteiligten. Das ist für derartige Umfragen ein Rekord. 84% der Beteiligten sprachen sich gegen die Zeitumstellung aus. Das europäische Parlament beschloss daraufhin 2019, die Uhrendreherei bis 2021 abzuschaffen.

Wir schreiben das Jahr 2022. Geschehen ist nichts. Dabei könnte jedes Land für sich entscheiden. Aber alle warten, dass die anderen entscheiden. Ein bekanntes Muster, wenn es darum geht, nichts ändern zu wollen. Sollen sich doch erstmal die anderen ändern …

Was am vergangenen Wochenende wieder einmal geschah ist Teil der Unterwerfung des Menschen unter Gesetzmäßigkeiten, die nicht seinem Naturell und den damit verbunden Rhythmen entsprechen. Und mir fällt dies hier auf der Insel in einer intensiveren Verbindung mit der Natur um so mehr auf, wenn ich mich Zwängen unterordnen muß, die meiner Natur widersprechen.

Das Thema Zeitumstellung ist nicht erst 40 Jahre alt. Die Idee wurde schon 1784 von Benjamin Franklin geäussert. Dieser lebte im Alter in Paris und schrieb eine Satire zum Thema, wie man wohl die Franzosen früher aus den Federn bekommen könnte. Das was mit einem Scherz begann wurde Jahre später im ersten Weltkrieg prominent. Als nach Kriegsende diese Maßnahme in Frankreich nicht wieder abgeschafft wurde, gingen 1922 die Bauern auf die Barrikaden. Sie setzen mit ihrem Protest wieder eine ganzjährig gültige Zeit durch. Das wurde allerdings schon ein Jahr später wieder rückgängig gemacht.

Zeitumstellung gehört zur Anpassung des Menschen an die Maschine. Vor einigen hundert Jahren gab es nicht einmal einen Zeitabgleich zwischen den verschiedenen Dörfern oder Städten eines Landes. Da kamst du von A nach B und es war immer noch drei Uhr nachmittags. Heute ist es vollkommen normal, dass wir uns an die Atomuhr angepasst haben. Aber Uhren sind auch nur eine Erfindung des Menschen. Das mag seinen Sinn haben für wirtschaftliche Effektivität. Aber glücklicher machen solche Erfindungen niemanden.

Ich habe Probleme mit Anordnungen von Menschen, die den Kontakt zu den Rhythmen der Natur verloren haben und andere dazu zwingen, für eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ihren Vorgaben zu folgen.

Auch Katerchen wirkt ein wenig verpennt. Das liegt aber weniger an der Zeitumstellung. Ihm gefällt dieser Tage das Regal vor einer der Türen zum ehemaligen Eselsstall. Dort macht er es sich zwischen Besen, Werkzeug, Handschuhen und alten Lappen bequem und blinzelt nur kurz, wenn ich vorbeikomme. Zu Fressen gibt es seit Sonntag immerhin eine Stunde früher …

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Auf Besuch bei den Kolkraben

Pinus canariensis

Hier auf der Insel gibt es so viel zu erleben, dass ich eigentlich jeden Tag schreiben könnte. Eigentlich würde schon das Erleben auf der Finca selber ausreichen für einen täglichen Beitrag. Und es gibt immer was zu tun. Wir müssen uns deshalb selber manchmal einen kleinen Anschubser geben, das Gelände der Finca zu verlassen und in die weite Welt (hier: die Insel) zu ziehen.

So haben wir es geschafft, nach Monaten mal wieder zum Hoya del Morcillo zu fahren. Das ist ein Campingplatz mitten im Wald, gut 20 Minuten von der Finca entfernt. Allerdings nicht das, was man sich unter einem Campingplatz vorstellt. Es gibt die Möglichkeit, hier im Zelt, im Camper oder in einem der einfachen Holzhäuser zu übernachten. Es gibt Duschen, Toiletten, Feuerstellen und einen Ranger, der oftmals aber nur vorbeikommt, wenn jemand sich angemeldet hat. Und so fanden wir auch nur einen VW-Bus mit Vorzelt und zwei einfache Zelte vor, jeweils mehrere hundert Meter voneinander entfernt zwischen den Bäumen. Camping auf El Hierro …

Der Wald in dieser Gegend besteht aus riesigen uralten kanarischen Kiefern, die angesichts der Witterungsbdingungen mit den Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten ihres Wachstums bizarre Formen angenommen haben. Wer sich meditativ mit diesen Bäumen verbinden möchte, kann sein ganzes Leben hier oben zubringen, ohne sich zu langweilen. Denn jeder Baum erzählt seine eigene Geschichte.

Zu diesen Geschichten gehören auch die Waldbrände, die es hier seit der Zeit der Vulkane immer wieder gibt. Über die Jahrtausende haben die Bäume gelernt, im jungen Alter schnell nach oben zu wachsen und erst dann in einigem Abstand vom Boden ihre Krone auszubilden. Mit den Jahren kann die Borke auf bis bis zu 50 Schichten anwachsen und bis zu 8cm dick werden. Damit ist der Baum in der Lage,  Temperaturen von etwa 800 Grad für mehrere Stunden auszuhalten, ohne dass er in seiner Substanz geschädigt würde. Schon wenige Monate nach einem Feuer ist er in der Lage, neue Triebe auszubilden.

Die Borke der Bäume sieht ein wenig aus wie ein Gemälde von Hundertwasser. Und die Brandwunden sind rußige Gemälde, die einem das Gefühl geben können, im Wald durch eine Kunstausstellung zu laufen.

Der Boden des Waldes ist meist bedeckt von langen Kiefernnadeln. Es ist unglaublich still, nur der Wind rauscht durch das Nadelgehölz. Schon beim Ankommen begrüssten uns die hier lebenden Kolkraben. Diese grossen schwarzen Vögel sind unwahrscheinlich kommunikativ und haben ein Spektrum an Lauten, die mich manchmal zum Lachen bringen oder mich dazu animieren, mich mit ihnen zu unterhalten. Es ist ein Erlebnis, auf dem weichen Waldboden zu sitzen und zwei Kolkraben zu lauschen, die von Baum zu Baum in etwa 30m Höhe miteinander reden.

Wir sind auf einen einen der vielen kleinen ehemaligen Vulkankegel geklettert. Dort setzten wir uns in der Stille ins Gras, haben den weiten Blick genossen und dem Wind und den Raben gelauscht.

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Eigenverantwortung?

Maceta Vogel

Wir hatten uns kaum hingesetzt, da kam er auch schon angelaufen. Als ob er fragen wollte, wieso wir heute die Einzigen wären, die an diese Naturbadestelle gekommen waren. Immer wieder schaute er uns fragend an. Wie sollte er auch wissen, dass die meisten Menschen nicht weitergehen, wenn irgend jemand ein rot-weißes Band quer über den Weg gespannt hat.

Vor zwei Tagen ist mal wieder jemand beim Baden von einer Welle aus einem Naturbecken ins Meer gezogen worden. Zwar nicht hier in der Maceta, aber an einer anderen Badestelle etwas weiter nordöstlich. So etwas ist in den vergangenen Wochen mehrfach passiert. Und offensichtlich zieht man Konsequenzen und verweigert jetzt bei höherem Wellengang den Zugang zum Meer.

Ich habe als Kind gelernt, nirgends zu baden, wo ich mögliche Gefahren nicht einschätzen kann. Im Meer gibt es nun mal Untiefen, versteckte Felsen, Strömungen, Strudel, plötzliche auftretende Riesenwellen oder die Tide. Es gibt zwar auch Menschen, die nach einem Kopfsprung in einen 1,5m tiefen Hotelpool den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen, aber das Meer ist definitiv etwas komplexer als ein rechteckiges, gechlortes Schwimmbecken mit Anzeige der Wassertiefe. Das Meer ist Leben. Das Meer ist Natur.

An vielen Orten habe ich in den vergangenen Jahren beobachtet, wie der Zugang zur Natur reglementiert wird, weil Touristen sich immer wieder selber in Gefahr gebracht hatten. Nach einem Unfall klagen manche auf Schadensersatz, weil die Gemeinden nicht genug Gitter, Warn- und Verbotsschilder, Absperrungen, Flutlichtanlagen oder ähnliches auf Wanderwegen oder am Meer angebracht hätten.

Die Angst vor dem Leben scheint Mode zu sein. Und wer Angst vor dem Leben hat ruft nach Reglementierungen, Kontrolle und Vorschriften. Wer Angst vor dem Leben hat lässt sich durch Gurte festzurren, trägt brav einen Helm, hat eine Maske vor dem Gesicht und lässt sich Substanzen spritzen, von denen er glaubt, sie könnten ihn besser als sein eigenes Immunsystem vor Viren schützen.

Um nicht mißverstanden zu werden – Gurte, Helme, Masken oder Impfungen haben für bestimmte Situationen, Umstände und Menschen ihren Sinn. Aber der Einzelne sollte selber dazu befähigt sein oder werden, das Risiko einzuschätzen, welches damit verbunden ist, dem Unbekannten zu begegnen. Ich möchte weiterhin selber entscheiden, auf welche Risiken ich mich einlassen möchte!

Die Wellen sind hoch. Der kleine Vogel an der Maceta wird wohl noch ein paar weitere Tage den Platz für sich alleine haben. Er ist ein sehr soziales Wesen. Seitdem ich hier auf der Insel bin freue ich mich immer wieder ihn zu treffen. Die Maceta ist sein Lebensraum. Wir haben ihn deshalb auch schon vor mehr als einem Jahr den „Maceta-Vogel“ genannt. So zutraulich wie heute, sich auf ein kleines Photo-Shooting einzulassen, war er allerdings noch nie …

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Die Covid-Lotterie und ein Blick auf die Starre

Covid Test

Ein Anruf aus dem Inselkrankenhaus heute gegen Mittag. „Matthias, wie geht’s?“ Nun, abgesehen von rascher Ermüdung sind Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen bei mir nach wenigen Tagen verschwunden gewesen. Der Arzt teilt mir mit, dass ich nach sieben Tagen in Covid-Quarantäne ab sofort wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben dürfe. Gibt’s das noch, ein gesellschaftliches Leben?

Eylin hat es heftiger erwischt. Darauf angesprochen meint der Arzt, dass es sich bei Covid um eine Art Lotterie handeln würde. Bei niemandem wäre vorauszusagen, was für ein Los er oder sie bei einer Infektion ziehen würde.

Allerdings frage ich mich, wieso nach zwei Jahren mit diesem getunten Corona-Virus die offiziellen Stellen kaum etwas anderes anzubieten haben, als für die meisten Menschen sinnlose Impfungen und im Fall der Erkrankung Paracetamol zu verschreiben. Immerhin lese ich auf der Seite einer Verbraucherzentrale zum Thema Prävention: „Grundsätzlich können die Abwehrkräfte durch eine ausgewogene Ernährung, kombiniert mit Lachen, ausreichend Schlaf und Bewegung, gestärkt werden.“ Ja, bitte, dann fördert doch endlich mal Lachen und Bewegung, an Stelle die Menschen immer mehr zu isolieren!

Mein Immunsystem hatte immerhin die Gelegenheit, sich an einer schwächeren Virusvariante zu trainieren. Weiterhin habe ich für die kommenden sechs Monate ein Dokument, mit welchem man nicht so leicht vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wird. Das kann hilfreich sein, um mal wieder nach Hamburg zu reisen. 

Eigentlich wollte ich zu folgendem Thema nichts schreiben, aber dann doch. Ich lese dieser Tage, dass in Hamburg schulfrei bekommt, wer gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße geht. Offensichtlich merkt „Fridays for Future“ nicht, dass die Bewegung jetzt offensichtlich endgültig von den Regierenden absorbiert worden ist. 

Da zückt der Schultheiß doch mal kurz sein Portemonnaie und legt 100 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben auf den Tisch. Ist euch Mädels und Jungs von „Fridays for Future“ nicht klar, dass ihr für diese Ausgaben aufzukommen habt? Denn wer sonst sollte das zurückzahlen? Und dass hier Krieg und Vernichtung gepusht werden? Habt ihr euch eigentlich mal damit auseinandergesetzt, was seit dem paramilitärischen Umsturz in der Ukraine in 2014 eigentlich passiert ist? Und weshalb so viele deutsche Nazis jetzt in die Ukraine reisen wollen, um die dortige Regierung zu unterstützen? Wer von euch fragt eigentlich danach, was der Schultheiß dafür tun könnte, diesen Krieg zu einem Ende zu bringen, an Stelle ihn durch Waffenproduktion und –lieferungen noch weiter anzuheizen?

Die Medienfront ist noch einheitlicher als bei Corona geworden. Die Unterdrückung von Meldungen und Meinungen hat sich ebenso potentiert. Altes Spiel – es gibt einen Gegner, der ist böse. Und unsere Regierungen sind natürlich gut. Damit ist der Westen nun schon seit Jahrzehnten unterwegs und führt einen Angriffskrieg nach dem nächsten, ohne dass irgendwelche Schüler auf die Straßen gegangen wären.

Es würde mich nicht wundern, wenn die Hamburger Schulbehörde 100.000 Fähnchen mit dem Konterfei des Schultheißen ordert, mit denen die Hamburger Schüler bei der nächsten Großdemo dann fähnchenschwenkend durch die Straßen laufen dürfen.

Dieser Krieg wurde so lange provoziert, bis er kam. Dadurch ist er nicht weniger schrecklich oder verurteilenswert. Aber macht euch doch bitte mal Gedanken über die Interessen des Westens an diesem Krieg und was z.B. Deutschland tun könnte, ihn ohne Rüstungsexporte zu beenden.

Und die Heizung abzuschalten, „wer Putin ein bisschen schaden will“, sagt mehr über den Geisteszustand des Obergrünen und Impfzwangvorantreibers Habeck aus, als dass es den russischen Neo-Zaren auch nur ansatzweise beeinflussen könnte. Aber der olivgrüne Vorschlag passt ins Konzept – vermutlich sind Menschen noch besser zu manipulieren, wenn sie nicht allein durch Angst erstarren, sondern dabei auch noch zähneklappernd vor Kälte in ihrer Wohnung sitzen.

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Gruß an den Segler auf den Weiten des Meeres

Aeonium arboreum

Als mein Vater 17 Jahre alt war begann der Krieg. Damals wie heute sind Kriege dazu da, dass psychisch kranke Menschen ihre Macht mißbrauchen, um nach noch mehr Macht zu streben. Damals wie heute wird dafür Angst erzeugt. Es werden Feindbilder aufgebaut und Menschen dahingehend manipuliert, an diese Feindbilder zu glauben.

Was ist allerdings mit den Menschen, die nicht an das glauben, was sie glauben sollen? Was geschieht mit den Querdenkern und den Verweigerern? In so einer Rolle befand sich mein Vater in seiner Jugend. Viele Jahre lang hat er uns Kindern immer wieder die selben Geschichten aus den Jahren bei der Handelsmarine und der darauf folgenden Gefangenschaft in Marokko erzählt. Meine Schwester meint, dies wäre seine Art gewesen, das Erlebte zu verarbeiten. Ich frage mich, ob es nicht ein Ausdruck der Unmöglichkeit gewesen ist, das Erleben einer Zwangssituation zu verarbeiten.

Auch wenn mein Vater nicht direkt an Kriegshandlungen beteiligt war, war er Teil dieses Krieges. In seinen Tagebüchern beschreibt er die Zeit vor seiner Gefangennahme am 28. August 1944 in Marseille: Transportfahrten durch das Mittelmeer zwischen italienischen und französischen Häfen. Das bedeutete, die zu versorgen, die die Bevölkerung in diesen Ländern unterdrückten. Damit war mein Vater aktiver Teilnehmer des Krieges. Ich wüßte nicht, was ich an seiner Stelle anders gemacht hätte.

Was habe ich für Möglichkeiten, Mensch zu bleiben, wenn ich dem Machtmißbrauch der Herrschenden ausgesetzt bin?

Damals wie heute ist die Konsequenz aus Denken abseits der herrschenden Meinung, die gesellschaftliche Legitimation zu verlieren. Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt – wer sich querstellt wird aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Wer sich mit Menschren solidarisch zeigt, die anders denken, wird ebenfalls ausgeschlossen. Dafür leistet „die Mehrheit“ ihren Beitrag. „Die Mehrheit“ sind die, die eigenständiges Denken aufgegeben haben oder zu so einer Leistung schon gar nicht mehr in der Lage sind. Natürlich behaupten sie von sich selber das Gegenteil. Wer allerdings andere in das Schema der eigenen „Wahrheit“ pressen und ihnen eigenverantwortliches Handeln verbieten will, vertritt mit Sicherheit nicht die Wahrheit. Auch die Corona-Krise ist Teil einer  Kriegsführung machtgieriger Eliten, die von ihrer eigenen Wahrheit überzeugt sind.

Der Traum meines Vaters war das Meer. Eine Sehnsucht nach Freiheit und Weite. Ob er diese in der Seefahrt gefunden hätte, wage ich zu bezweifeln. Aber die Machtgierigen und ihre Anhänger*innen haben ihm nicht die Gelegenheit gegeben, seine Erfahrungen selber zu machen. Sie haben ihn nach Rückkehr aus der Gefangenschaft in eine zerbombte Kleinstadt verfrachtet. Das Gefühl etwas verpasst zu haben, hat ihn allerdings nie verlassen. Ebensowenig wie die Unmöglichkeit, damit klarzukommen, keinen Weg gefunden zu haben, der erzwungenen Teilnahme an den Spielen der Herrschenden zu entgehen.

Mein Vater wäre heute 100 Jahre alt geworden. Mein herzlicher Glückwunsch kommt von einer Insel mitten in der Weite des Meeres. Mit meinem Vater am Meer zu sein war immer wieder das Erlebnis, einer Verjüngungskur beizuwohnen. Wobei mir klar ist dass das, wonach mein Vater gesucht hat, an keinem geographischen Ort der Welt zu finden ist …

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Wellenreiter

Maceta 2

Gegen Mittag an der Maceta. Ich bin an diesem Samstag ganz allein an diesem wohl beliebtesten Badeplatz der Insel. Heute ist kein Badewetter und das Meer ist laut, es brüllt und tost und braust. Obwohl schon fast wieder Niedrigwasser reiten die weissen Pferde stolz im Galopp heran und lösen sich in einem gurgeldem und schäumenden Quirlen in Nichts auf. Ein letztes Aufklatschen gegen die Felsen und das war’s …

Ausflug in meine Traum-Realität der vergangenen Nacht: Ich befinde mich in einer Art Kulturzentrum bei einem Festival. Es geht um bewusste Lebensgestaltung. In einem zweistündigen Zeitfenster zwischen zwei Veranstaltungen findet mein Angebot statt – eine Meditation in Stille und mit sehr langsamen Kopfbewegungen. Der Kopf geht nach vorne und wieder ins Zentrum, dann nach hinten und wieder in Zentrum und die gleiche Bewegung nach links und nach rechts.

Nach einer Weile beginnen die ersten Anwesenden in der relativ grossen Halle unruhig zu werden. Einige schauen im Raum herum, andere reden leise miteinander, wieder andere essen etwas. Aus dem Projektorraum heraus wird ein Film auf eine der Wände projiziert, in dem eine Kunstfigur fliegen übt. Nach und nach stecken sich die meisten im Raum im Abgelenkt-Sein an.

Ich bitte leise diejenigen, die aus der Meditation ausgestiegen sind, sich doch bitte so zu verhalten, dass ihr Verhalten die, die sich in Stille üben wollen, nicht störe. Im Projektionsraum bitte ich die Trickfilmerin, doch mit ihrer Animation zu warten bzw. eine Pause zu einzulegen. Die Frau bricht in Tränen aus.

Es gelingt mir nicht, auf die Entwicklung im Raum Einfluss zu nehmen.

Beim Wechsel in die Wach-Realität fühle ich mich kraftvoll und guter Dinge, was mich im Nachherein den ganzen Tag über erstaunt.

 

Jetzt ist Nachmittag. In meiner Hosentasche finde ich einen Kern. Ein Samenkorn, das mir Feliciano heute Vormittag auf dem Markt geschenkt hat. Aus diesem Samen kann eine Pflanze wachsen, deren Früchte Naturschwämme sind. Es ist möglich, damit den Körper zu reinigen oder auch das Gemüse aus dem Garten zu putzen. Ich werde jetzt nach einem Töpfchen suchen, um den Samen einzupflanzen …

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Ein Blick nach Kanada

Strelizien

Wer bezüglich der Zukunft unseres gesellschaftlichen Lebens ein paar Meter weiter nach vorne schauen möchte, hat in diesen Tagen bei einem Blick nach Kanada eine gute Sicht. Wobei der Begriff „gut“ sich hier auf die Sicht, aber kaum darauf bezieht, was in diesem Musterland des Globalismus im Sinne eines Klaus Schwab und seines World Economic Forum passiert.

Vor ein paar Wochen machten sich in Kanada nicht wenige Trucker auf den Weg, um gegen ein Abkommen zwischen Kanada und den USA zu protestieren, das Fahrer ohne Impfnachweis bei der Einreise nach Kanada in eine zweiwöchige Quarantäne zwingt. Die Aktion der LKW-Fahrer fand breite Resonanz in der kanadischen Bevölkerung. Fast 100.000 Menschen spendeten über eine Crowdfundingplattform.

Wer deutsche Medien las konnte erfahren, dass es sich um ein paar hundert Trucker handeln sollte. Wird sich der deutsche Mainstreamleser gefragt haben, wieso wegen „ein paar hundert Truckern“ der kanadische Präsident die Hauptstadt verlässt und kurze Zeit später den Notstand ausruft?

Kurze Zeit später bekamen erste Unterstützer*innen –und dazu brauchte es nur einen Post auf der eigenen Facebookseite- Besuch von der Polizei. Die Banken wurden angewiesen, bei Verdacht auf Teilnahme an den Aktionen Konten von Truckern und Unterstützer*innen einzufrieren. Die oben genannte Crowfundingplattform wurde professionell gehakt und die Daten der Menschen, die die Aktion der Trucker unterstützen, veröffentlicht. Auch sie dürfen jetzt damit rechnen, dass ihre Konten gesperrt werden.

Mehr Details zu diesem Thema in einem Blogbeitrag von Norbert Häring unter dem Titel „Kanada und Paypal zeigen, wie die totalitäre Zukunft ohne Bargeld und mit Impfpässen aussieht“.

Wie oben erwähnt ist Kanada ein Musterländle von Klaus Schwab. Auf Youtube findet sich ein Podiumsgespräch mit diesem Vordenker einer Welt, regiert von den neuen Feudalherren und ohne Mitsprache der Menschen, die nicht zu den GANZ WENIGEN mit GANZ VIEL Geld gehören. In dem Gespräch sagt Schwab 2017 bei einem Vortrag („Strengthening Collaboration in a Fractured World“): "We penetrade the cabinets". Dass er dies gerne tut, kommt rüber. Schwab führt Beispiele von Politiker*innen an, die durch das Schulungsprogramm des WEF gegangen sind. Frau Merkel gehört auch dazu. Und selbstverständlich der kanadische Ministerpräsident Trudeau und wie Schwab stolz betont, mehr als die Hälfte des kanadischen Kabinetts. Das Video auf Youtube wurde Stand heute 15940 mal geklickt. Das ist nichts. Wer interessiert sich auch für ein Gespräch mit einem Mann, der hinter den Kulissen seit Jahrzehnten die Fäden zieht, um das vorzubereiten, was er als den „Great Reset“ bezeichnet …

Ich nutze meinen Bewegungsradius, schnappe mir einen Topf, um ihn mit kleinen Physalisfrüchten zu füllen, streife vorbei an den exotischen Blumen, die wie Vögel an meinem Weg mit ihren Köpfen im Wind nicken …

Meine Laune ist prima, sodass ich mir beim Arbeiten im Garten die Frage stelle, wieso meine Laune so gut ist. Vermutlich hat es etwas mit der Klarheit zu tun, meinem Wunsch, etwas zu durchdringen …

Bill Gates treibt sich der Tage mal wieder in Deutschland herum. In München lässt er verlauten, dass bezüglich der Immunität der Bevölkerung Omnikron eine bessere Arbeit als die Impfung geleistet habe. (Da hat Omnikron ihm offensichtlich einen Streich gespielt.) Er gehe aber davon aus, dass es eine weitere Pandemie geben werde. Man arbeite jetzt schon an einer universellen Grippeimpfung, die Hoffnung machen würde. (Gelesen im Münchner Merkur) Ja wenn Herr Gates das sagt …

„Grippe“-Impfung – hab ich da was verpasst? Das waren doch immer diese Verschwörungstheoretiker, die Covid in einem Atemzug mit Grippe nannten!

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Was es so alles gibt!

Baum

Oder was es auch alles nicht gibt … Jetzt suche ich schon seit mehr als einer Woche auf der ganzen Insel nach Abdeckdosen, um elektrische Kabel an Stellen, wo eine Lampe angebracht werden könnte, ich aber zur Zeit keine Lampe anbringen möchte, in einer runden flachen Dose verschwinden zu lassen. Gibt es hier einfach nicht.

Julia ist endlich hinter das Geheimnis ihrer braunen Flecken und die partiellen Verbrennungen ihrer Haut gekommen. Wer hat auch schon mal was von „margarita dermatitis“ gehört! Man nehme ein wenig Limettensaft, trage diesen an verschiedenen Stellen des Körpers auf und setze selbige der Sonne aus. Das Ergebnis nennt sich „margarita dermatitis“. Julia, also meine jüngere Tochter, hat sich vorübergehend (?) an die ecuadorianische Pazifikküste zurückgezogen. Dort gibt es bekannterweise ne Menge Mücken und anderer Stechviecher. Wenn die stechen, juckt das. Und da hilft Limettensaft. Wenn die Haut aber gleichzeitig der Sonne ausgesetzt ist, kann es zu ganz üblen Verbrennungen kommen.

Der Hamburger Anwalt Gerhard Strate verklagt den früheren Hamburger Bürgermeister Scholz und seinen Nachfolger Tschentscher. Das war heute im Manager-Magazin zu lesen. Die beiden hätten sich zu "Gehilfen der Steuerhinterzieher aus der Warburg Bank gemacht". Anders gesagt geht es um Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Bei Scholz geht es zusätzlich noch um eine falsche uneidliche Aussage.
Nun, da steht ihm der Tschentscher ja in nichts nach, mit seinen erlogenen Zahlen als Grundlage für seine Maßnahmen in der Coronakrise.
Strate ist der Anwalt, der Gustl Mollath auf eigene Kosten nach mehr als sieben Jahren aus der Psychiatrie geholt hat. Strate ist als streitbarer Anwalt bekannt. Mehr als ein Drittel seiner Mandate hat er ohne Bezahlung übernommen.  2018 wurde er für den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vorgeschlagen. Eine Verleihung scheiterte am Hamburger Senat. Könnte es damit zu tun haben, dass Strate 2017 den Polizeieinsatz beim G20-Gipfel kritisiert hatte? Er bezeichnete in einem Interview den Rahmenbefehl der Polizei als verfassungswidrig, da dieser den Schutz der Bürger als nachrangig gegenüber dem Schutz der Staatsgäste gestellt habe.
Ich kann dem Anwalt in seinem Verfahren gegen diese beiden in den letzten Jahren konsequent grundgesetzwidrig handelnden Politiker Scholz und Tschentscher nur vollen Erfolg wünschen!

Zurück nach El Hierro. Mein Nachmittag galt der Suche nach den Quellen meiner Kraft. Diese Suche wurde unterstützt in einer sehr energievollen Massagesession bei Marica - und dem Meer, welches mir mit seinen heranrollenden Wellen weitere Hinweise gab auf Kräfte, die in der Lage sind zu zerstören und zu formen.

Der Abend gemeinsam mit Eylin, mit Pfannkuchen und aus dem Tiefkühler befreitem Feigenkompott am Kamin. Wir haben Verschiedenes ausprobiert, aber Gefrieren ist wirklich die beste Methode, das Aroma der Feigen zu erhalten.

Zum Photo - manche Bäume wachsen hier sehr merkwürdig …

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Wasser

Kapuzinerkresse

Nach dem Regen der vergangenen Woche quillt in diesen Tagen auf der Finca das pralle Leben aus allen Ecken und Ritzen. Es grünt und spriesst und blüht. Längst verloren geglaubte Sträucher erwachen zu neuem Leben. Tausende von Blättern der Kapuzinerkresse wedeln im Wind und klettern, wo sie was zum Klettern finden.

Am spannensten ist zu beobachten, dass die Pflanzen, die von uns regelmässig gegossen werden, auf den Regen komplett anders reagieren als auf das Wasser aus dem Gartenschlauch. Ein wirklich krasser Unterschied! Manche Pflanzen, die von uns täglich gegossen werden, scheinen sagen zu wollen, das jetzt endlich passiert wäre, worauf sie so lange gewartet haben. Und los geht’s! Man kann ihnen beim Wachsen fast zuschauen. Was für einen Dschungel hätten wir hier, wenn es häufiger regnen würde?

Wir sind wohl eine Mangoldfinca. Seit dem Regen spriessen überall kleine Mangoldpflanzen aus dem Boden. Selbst auf den Wegen wächst Mangold.

Und das alles, weil es ein paar Stunden lang unbehandeltes Wasser zu trinken gab!

Jetzt um 21.30 Uhr ruft mein Automechaniker an. Er würde gleich vorbeikommen, um den Wagen zurückzubringen. Hier auf der Insel ticken die Uhren oftmals anders. Beim Auto lief das Kühlwasser aus der Heizung in den Innenraum, was auf der Beifahrerseite einen klebrig-breiigen Bodenbelag verursachte. Jetzt haben wir wieder ein Auto, aber keine Heizung mehr. Pablo meinte, hier hätten sowieso 70% der Autos keine Heizung. Viele alte Autos, viel zu teuer zum Reparieren. Und wozu man denn hier eine Heizung im Auto brauchen würde? Nun, Pablo wohnt weiter unten …

Heute hätte es in der Tat keiner Heizung gebraucht. Ein heisser trockener Wind, viel Sonne und Temperaturen wie im Hochsommer. Am Abend noch im T-Shirt rumgelaufen. Es ist jeden Tag anders und insbesondere anders als erwartet …

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Vorschriften

Steg

Wer anderen etwas vorschreibt, meint es besser zu wissen. Er hält den anderen für zu dumm, um selber zu schreiben. Mit anderen Worten ist eine Vor-Schrift eine spezielle Form der Entmündigung.

Auf dem Photo ist der Zugang zum Dachstuhl eines der Häuser auf der Finca zu sehen. Alles wird über diesen Weg transportiert. Bei starkem Wind ist der Steg nicht begehbar. Wer möchte schon ohne Seil und Netz und beladen mit Baumaterialien vier Meter in die Tiefe stürzen?

Mir fällt eine Situation auf Kuba ein. Ich war mit einer meiner Reisegruppen im Pool einer Apartmentanlage. Dort praktizierten wir eine Slow-Motion-Meditation. Wer sich mit äusserster Langsamkeit bewegt, erlebt die Umgebung mit einer komplett anderen Wahrnehmung. Rings um uns herum hingen Bauarbeiter an Seilen von den Dächern. Eigentlich sollten sie die Aussenfassaden streichen. Es schien aber wesentlich interessanter zu sein, die Gruppe im Pool zu beobachten. Und so umgab uns bald ein lustiges Geschnatter der an den Seilen hängenden Arbeiter. Das Ganze ohne Netz oder sonstige Sicherheitsvorkehrungen …

Und dann denke ich an das Dach meiner Wohnung in Hamburg. Das Haus hat vier Stockwerke und in einer Ecke eines meiner Räume gibt es Feuchtigkeit. Man müsste mal nachsehen, wo das Wasser eindringt. Das wäre auch problemlos möglich. Man baue eine einfache und stabile Konstruktion auf meinem Balkon. Aber niemand baut so eine Konstruktion, denn es gibt Vorschriften. Und diese Vorschriften besagen, dass ein Gerüst gebaut werden müsste. Das bedeutet, dass allein zum Gucken ein Aufwand verbunden mit Kosten von etwa 3000.- Euro betrieben werden müsste. Natürlich wählt kein Handwerker die einfache Variante. Alle halten sich an die Vorschrift. Denn ansonsten ist mit hohen Strafen zu rechnen.

Jetzt glaube ich nicht, dass es in Spanien oder Kuba keine Vorschriften gibt. Aber wenn es sie gibt, dann hält sich keiner dran, weil es auch mit der Überprüfung nicht so ernst genommen wird. Die Handwerker hier auf der Finca sind meist vergnügt bei ihrer Arbeit, die Maler in Kuba waren es ebenso. In Deutschland scheinen mir alle nur gestresst, da sie ständig Vorschriften einhalten müssen. Es muss eben alles kalkulierbar sein.

Aber ein berechenbares Leben ist kein Leben mehr. Deshalb fahren viele Deutsche wohl gerne in ihrem Urlaub in Länder, in denen die Dinge etwas lockerer gesehen werden.

No risk, no fun …

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Kacke

Pferdekacke

Ein unangekündigter Sturm in der vergangenen Nacht hinterliess einiges nicht dort, wo es gestern Abend noch zu finden war. Immerhin hat der Wind die Stühle ordentlich zusammengefaltet, bevor er sie an anderem Ort wieder abgelegt hat. Es regnet stundenlang. Das Prasseln auf den Oberlichtern in meinem Schlafbereich vermittelt mir das Gefühl  in einem Zelt zu schlafen.

Am Morgen dann strahlender Sonnenschein. Keine Wolke ist zu sehen. Ich liebe diese Unberechenbarkeit des Wetters …

Heute ist Tag der Kacke. Kanalisation gibt es auf der Finca nicht. Jedes Haus hat seinen pozo negro, also einen schwarzen Brunnen, im Deutschen auch Jauchegrube genannt. Die Abwässer fliessen durch zwei Zwischentanks, in denen sich schwerere Teile absetzen. Von dort geht es in den Pozo, einem mit Natursteinen ausgekleideten Loch von ein bis zwei Kubikmetern Fassungsvermögen. Schon hier gibt es kaum noch unangenehmen Gerüche und das Wasser darf gefiltert ins Innere der Insel sickern. Eine Kläranlage in Miniaturformat.

Alle 10 – 20 Jahre müssen die Tanks gereinigt werden. Das kann man per Hand und mit Eimerchen machen. Oder man bestellt bei der Inselregierung einen LKW, der mit Tank und Rüssel versehen ist und die Scheiße absaugt. So ein LKW war für heute morgen angekündigt. Allerdings hätte er auf dem Zufahrtsweg durch eine Senke fahren müssen. Einen Aufsetzer mitten im Gelände wollte der Fahrer nicht riskieren. Und damit war’s vorbei mit dem Traum vom Rüsselwagen. Da bleibt mir wohl nur das Eimerchen …

Essen und Kacken werden hier zu einer sehr bewusste Angelegenheit. Gesunde Ernährung führt zu gesunder Kacke. Und dass das Klopapier hier in einen extra Eimer landet versteht sich bei diesem Abwassersystem von selber …

Um Kacke-Sammeln zu  üben bin ich eine Stunde später zu Andrea gefahren. Andrea wohnt ein paar hundert Meter höher und hat Pferde. Und Pferde kacken auch. Eine Stunde lang habe ich mit etwas kaputten Handschuhen Kacke in Cubos gefüllt. Cubos sind sehr praktische Gefässe mit denen man alles mögliche transportieren kann. So auch Pferdekacke. Da wir ausser den Katzen keine weiteren Tiere auf der Finca haben, die für natürlichen Dünger sorgen, müssen wir die Kacke eben ranholen.

Ab und zu kommt auch ein Regenwurm mit in den Cubo. Die sind bei uns Mangelware. Aber vielleicht werden sie ja hier heimisch und vermehren sich reichlich. Dann könnten sie zu einer konzertierten Gartenaktion beitragen. Alle machen mit - Pferde, Würmer, Vögel, Käfer. Die lokalen Mitarbeiter*innen in der Bodenbearbeitung wollen natürlich auch ihren Teil haben. Das ist verständlich.

Einige dieser Aktivist*innen sind jedoch recht gierig und müssen -wenn sie erwischt werden- das Feld räumen. Dazu gehören Schnecken oder Raupen oder auch eine ganz besondere Spezies auf dieser Insel:  es handelt sich um eine Art Wurm, der etwa 15cm unter der Erdoberfläche darauf wartet, dass die Nacht anbricht. Wenn seine Stunde gekommen ist, schleicht er sich an die jungen Pflänzchen heran, die am Morgen dann oftmals nackt und ohne Blätterchen dastehen. So einen Halunken zu erwischen ist mir vor ein paar Tagen gelungen! Ich habe auch von Freunden des Anbaus auf eigenem Feld gehört, die ab 23 Uhr mit der Taschenlampe auf Jagd nach den kleinen Halunken gehen. Ja, der Anbau von Pflänzchen ist eine spannende Angelegenheit …

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Kleine Revolutionäre

Pflanzendurchbruch

Eine dicke Wolke wälzt sich über den Berg und überschüttet das Land mit satten Regentropfen. Erwartungsvoll sitzen die kleinen Samen in der Erde und manch ein Pflänzchen stellt sich heute morgen der Frage, ob es nun an der Zeit wäre, sich endlich auf den Weg zu machen.

Jeder Regen ist hier ein spannendes Ereignis, insbesondere wenn er sich über eine Zeitspanne von mehreren Stunden hinzieht. Je tiefer der Boden durchfeuchtet wird, um so intensiver ist die Reaktion des pflanzlichen Potentials in der Unterwelt. Auch wenn heute Mittwoch ist, herrscht eine Ruhe wie an einem Sonntag. Bei Regen arbeitet hier niemand draussen …

Die Unberechenbarkeit der Natur zu erleben ist auf einer Insel mit mindestens acht Klimazonen viel intensiver möglich als an Orten, wo das Wetter berechenbarer ist. Hier braucht es nur eines kleines Windchens aus einer für die meteorologischen Großrechner für unwahrscheinlich angesehenen Windrichtung und schon regnet sich eine komplette Wolkenwand an Stelle über der Insel mitten im Meer ab. Das war gestern nachmittag sehr gut zu beobachten. Nach einem kühlen Vormittag drehte unerwartet der Wind. Es kam mir vor, als ob jemand die Tür zu einem zuvor verschlossenen Raum geöffnet hatte. Und in der Luft ein Geruch, als würde sich hinter der zuvor verschlossenen Tür ein subtropisches Treibhaus befinden. Jacke aus, Pullover aus, nach einer halben Stunde war für den Rest des Tages ein dünne Kleidung vollkommen ausreichend.

Einen Wetterwechsel würde ich mir auch in der Politik wünschen. Wo der Wind aktuell hinweht, hat die österreichische Verfassungsministerin Edtstadler eindeutig gezeigt: eine Impfpflicht wäre „der einzige Weg raus aus der Demokratie“. Ja, das hat sie wirklich gesagt. Sowas nennt sich „Freud’scher Versprecher“, aber könnte es sein, dass sie genau das gemeint hat?

Ein Video zeigt eine Demonstration von Truckern in Kanada. Nach Angaben in diesem Video soll der Zug bis zu 150km lang gewesen sein. Mich interessierte, was die deutsche Presse dazu schreibt. Beim Lesen der Meldungen in FAZ, Stern, ZDF, Tageschau und noch ein paar weiteren Medien wird mir deutlich, was unter „Gleichschaltung der Medien“ zu verstehen ist: In allen deutschen Medien schien der Text von einem einzigen Redakteur geschrieben worden zu sein – die Meldungen waren teilweise Satz für Satz identisch. Identisch auch die Angabe, es hätte sich um „ein paar hundert“ Trucker gehandelt. Ich frage mich, ob man wegen ein paar hundert Truckern den Premierminister und seine Familie in Sicherheit bringen muss?

In ein paar deutschen Städten ordnen Politiker an, dass auf Menschen, die gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren, geschossen werden darf. Da sind wir also angekommen …

Auf dem Photo ein paar kleine Revolutionäre, die im Laufe des heutigen Vormittags den Entschluß gefasst haben, sich zu zeigen …

Der Scholz ist ein Schulz …

Stechampfer

… und erweist als neofeudaler Schultheiß dem Ursprung seines Familiennamens alle Ehre.

Die meisten Menschen in Deutschland gehen weiterhin davon aus, sie würden in einer Demokratie leben. Sie glauben, sie hätten etwas zu sagen, in dem sie von Zeit zu Zeit ein Kreuzchen machen. In diesem Irrglauben hat die Mehrheit der Deutschen, die im September vergangenen Jahres überhaupt noch zur Wahl gegangen sind, dafür gesorgt, dass ein Mann namens Olaf Scholz Chef der Regierung wurde.  

Der Name „Scholz“ geht zurück auf das Amt des Schultheiß. Ein Schultheiß hatte in Zeiten des Feudalismus die Funktion, die „Schuldigkeiten“ einzutreiben. Sein Amt ist vergleichbar mit dem eines Bürgermeisters oder auch eines Richters. Das altdeutsche Wort „sculdheizo“ bedeutet, dass es sich um eine Person handelt, die Verpflichtungen befiehlt bzw. bestimmte Leistungen abfordert. Dies tat der Schultheiß im Sinne der Herrschenden, also z.B. eines Fürsten. Wie Olaf Scholz wurde auch der Schultheiß im Feudalismus gewählt. Vom Namen her hätte es aktuell keine passendere Person für das Amt des deutschen Bundeskanzlers geben können. Auch „Olaf“ passt. Der Vorname bedeutet laut Wikipedia „Nachkomme des Urahns“.

Olaf Scholz ebnet letzte Stolpersteine auf dem Weg in eine Neuauflage des Feudalismus.

Dass dieser Mann kaum Interesse daran zeigen würde, sich um das Wohlergehen der in Deutschland lebenden Menschen zu sorgen, ist mir spätestens am 7. Juli 2017 deutlich geworden. Manchmal sagt ein Tag alles.

Scholz war damals Bürgermeister von Hamburg und hatte zusammen mit Kanzlerin Merkel alles dafür getan, das Gipfeltreffen der 20 die Welt regierenden Staaten nach Hamburg zu holen. Jedem war klar, dass Hamburg für dieses G20 -Ereignis in eine Festung verwandelt werden musste. Olaf Scholz war das egal. Er forderte mehr als 30.000 Polizisten an. Wer Hamburg Anfang Juli 2017 verlassen konnte, verliess die Stadt. Das öffentliche Leben von etwa zwei Millionen Menschen wurde „zum Schutz“ von Staatschefs wie Trump, Putin, Jinping, Erdogan, Trudeau, Macron, Merkel u.a. für mehrere Tage stillgelegt. Nahe des Veranstaltungsortes wurden die Anwohner*innen einfach in ihren Wohnungen eingesperrt. Am 7.Juli eskalierte die Situation. Während Olaf Scholz zum Photoshooting mit den Gattinnen der Staatschefs in der Hamburger Elbphilharmonie posierte, standen in der Stadt komplette Straßenzüge in Flammen. Geschäfte wurden geplündert. Menschen hatten Angst, denn ihr Leben war in Gefahr. Bürgermeister Scholz saß währenddessen im Konzert und hörte sich Beethovens Neunte an. Mir ist nicht bekannt, dass Schultheiß Scholz später eingestanden hätte, in Bezug auf das G20-Ereignis irgendeinen Fehler begangen zu haben.

Ähnlich selbstgerecht, wie Scholz damals in Hamburg gegen die Bevölkerung regiert hat, geht er jetzt als Vertreter des Neo-Feudalismus auf Bundesebene vor. Grundrechte interessieren ihn wenig. Der Mann redet wie ein Automat. Eine spanische Zeitung weist nach seiner Wahl zum Bundeskanzler darauf hin, dass die Deutschen sich einen Kanzler gewählt hätten, der seit vielen Jahren in einer Paralellwelt leben würde. Als Finanzminister sagte er selber, dass seine Bodyguards ihm nicht einmal gestatten würden, sein Auto selber zu betanken. Deshalb könne man von ihm auch nicht erwarten, dass er die Spritpreise kennen würde.

Anfang Juli 2017 habe ich für einige Tage Hamburg verlassen, jetzt habe ich vorerst vorgezogen, mich aus Deutschland zurückzuziehen. Ich habe die vorhandenen Möglichkeiten zu einem selbstbestimmten Leben in Deutschland viele Jahre gerne wahrgenommen. Es war ein relativ kleiner Spielraum, den die Herrschenden bis vor zwei Jahren gewährt haben. Und er war in den Jahren vor 2020 schon immer enger geworden. Aber im Vergleich mit anderen Ländern schnitt Deutschland noch einigermaßen gut ab. Das hat sich seit März 2020 geändert.

Update 06.02.2022: Zu diesem Beitrag habe ich heute das Photo ausgetauscht und mich für ein Bild vom Stechampfer entschieden. Wie zu sehen handelt es sich um eine harmlos erscheinende Pflanze, die zwischen anderen Gräsern aus dem Boden kommt. Der Stechampfer ist zur Zeit mal wieder an einigen Stellen der Finca aktiv, an denen wir ihn vergangenes Jahr nicht des Platzes verwiesen hatten. So ein Platzverweis ist allerdings nur möglich, wenn die Pflanze noch jung ist. Lässt man sie wachsen, bildet sich nach unten eine lange Pfahlwurzel und nach oben klebrige stachelige Kugeln, die für die Verteilung der Samen in der Umgebung sorgen.

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Matthias‘ Blog

Barsch

Einen Blogbeitrag zu schreiben bedeutet für mich, wild durch meinen Kopf huschende Gedanken in einem Konzentrat von geschriebenen Worten zu fixieren. Damit verbunden ist oftmals das Loslassen von Themen, die meine Aufmerksamkeit von dem abziehen, was gerade ist. Einen Blog zu schreiben ist insofern in erster Linie eine Übung für mich selber. Gleichzeitig ist es ein Teilen meiner Gedanken mit denen, die diese Gedanken mit mir teilen mögen.

Eine zusätzliche Motivation in diesem Blog zu schreiben ist das Interesse, das Menschen mir entgegenbringen, die gerne aus meinem oftmals sehr bunten Alltag hören mögen. Und ich teile mein Erleben gerne mit anderen.

Wie an den bisherigen Beiträgen zu sehen ist, gibt es oftmals ein Tagesereignis, von dem ich erzählen mag. Und dieses verbindet sich mit den Gedanken über meinen Lebensraum, die an dem Tag oder manchmal auch schon seit Tagen oder Wochen in mir arbeiten.

Manchmal fliesst das alles in Worte. An solchen Tagen poste ich einen neuen Artikel. An anderen Tagen kommt nichts von mir.

In der Leiste auf der rechten Seite (bzw. bei Mobilgeräten unter dem Beitrag) findest Du die chronologisch letzten acht Beiträge. Wenn Du mehr in die Vergangenheit schweifen möchtest, klickst Du in der Menueleiste auf Blog .

Um nicht täglich vorbeizuschauen - dieser Blog hat ein paar hilfreiche Funktionen für interessierte Leser*innen. Die verbergen sich in der Leiste direkt über der Überschrift von diesem Beitrag.

Das Briefsymbol rechts außen kann ich sehr empfehlen! Wer hier seine Mailaddresse eingibt bekommt Nachricht, sobald ein neuer Beitrag erscheint. Und da ich unregelmässig schreibe, macht so ein Abonnement durchaus Sinn.

Daneben die Lupe zum Suchen. Zu einem hier eingegebenen Stichwort werden die Beiträge angezeigt, in denen dieses Stichwort vorkommt.

Weiter links steht „Tags“, also sozusagen ein Register mit von mir vorgegebenen thematischen Stichworten.

Und ganz links das „Home“ – Symbol. Die Artikel des Blogs werden in der Übersicht chronologisch rückwärts angezeigt. Eine Möglichkeit mal zu schauen, was es seit dem letzten Besuch Neues gibt …

Wenn Du von einem Gedanken inspiriert bist und mir etwas mitteilen möchtest, schreib gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. .

Im Fußmenue der Webseite gibt es die Möglichkeit, sich für meinen Newsletter anzumelden. Hier werde ich informieren, wenn es z.B. wieder Veranstaltungen geben wird.

Der Fisch? Den hat Damian harpuniert und uns auf dem Rückweg vom Meer vorbeigebracht. Er hat mir in allen Einzelheiten erzählt, wie er den Fisch zwischen den Felsen von Tamaduste verfolgt hat. Irgendwann drehte der Barsch sich um und sah seinen Verfolger an. Der Speer traf das Tier neben dem Auge und trat kurz vor der Schwanzflosse wieder aus. Er war sofort tot. Für mich ist es etwas Besonderes, in dieser Form an der Tötung eines Tieres, das auf meinen Teller kommt, Anteil haben zu dürfen. Ich esse nicht mehr Fisch, sondern DEN Fisch. Essen wird zu einem Akt der Ehrfurcht vor dem Leben. Das geht mir übrigens auch so, wenn ich eine Möhre aus der Erde ziehe, die ich zuvor wochenlang beobachtet und versorgt habe …

Kalima – der Sandsturm

Kalima

Der Wind heult im Schornstein. Er zerrt an Büschen und Bäumen. Selbst die kleinen bodenwüchsigen Pflanzen scheinen sich zu ducken. Das Auto eingestaubt mit Saharasand. Auf dem Parkplatz oberhalb der Finca bläst es so kräftig, dass es zu einer Mischung aus Kraft- und Balanceakt wird, sich ins Auto zu setzen, da ich die Tür kaum festhalten kann.

Das geht jetzt schon seit mehr als 30 Stunden so und ist in jeder Nervenzelle zu spüren. Der ganze Körper vibriert und fühlt sich an wie elektrisch geladen. Ich kann nichtmals mehr bei einem Gang durch den Garten an die Bäume pischern, da ein zielgerichteter Strahl unmöglich ist. (Nicht dass wir hier keine Klos hätten, aber Harnsäure ist für manche Bäume ein wichtiges Nahrungsergänzungsmittel …) Die Häuser am Hang verschwinden im Dunst des durch die Luft wirbelnden Staubes der afrikanischen Wüste.

Ein digitaler Blick nach Hamburg führt mich auf die Seite des NDR. Gegen die Coronamaßnahmen zu demonstrieren ist verboten, gegen Kritiker*innen der Maßnahmen zu demonstrieren ist erlaubt. Auf der Webseite der staatlichen Sendeanstalt ist eine Gruppe von schwarz gekleideten „Gegendemonstranten“zu sehen. Sie führen ihre Gegen-Freie-Meinungsäusserung-Demonstration durch, obwohl die Demonstration, gegen die sie demonstrieren möchten, gar nicht stattfinden darf. Die Schilder der schwarz Gekleideten sind aussagekräftig. Da ist z.B. „Fck Querdenken“ zu lesen. Ich hatte die Webseite schon geschlossen, rufe sie dann ein wenig später aber noch mal auf. Habe ich mich verlesen? Nein, da steht ganz deutlich „Querdenken“ und nicht etwa „Querdenker“. Eine klare Ansage – wer anders als der Mainstream denkt, hat in der Gesellschaft nach Ansicht dieser Leute (oder zumindest der Frau mit dem Plakat) nichts zu melden.

Ein anderes Plakat ist groß im Bild: „Wer mit Nazis spaziert hat gar nichts kapiert“.

Es gibt verschiedene Wege, Protestbewegungen zum Schweigen zu bringen. Ich erinnere mich an meine Teilnahme an Demonstrationen der 70er und 80er Jahre. Es ging meist um Atomkraft aber auch andere gesellschaftliche Themen. Je mehr Teilnehmer zu sich wiederholenden Protestmärschen kamen, um so gefährlicher wurde es, an einer Demonstration teilzunehmen. Dafür sorgte u.a. eine Gruppe von Menschen, die als „schwarzer Block“ bezeichnet wurde. Die schwarz Gekleideten gaben der Polizei eine Rechtfertigung, Demonstrationen aufzulösen, alle Teilnehmer*innen zu filmen und in manchen Situationen auch ziemlich wahllos auf alles einzuprügeln, was als Teil der Demonstration angesehen wurde. Manchmal traf es auch zufällig sich auf der Straße befindliche Passanten. Ich habe solche Situationen mehrfach erlebt und bin irgendwann nicht mehr auf Demonstrationen gegangen.

Die schwarz gekleideten „Gewaltbereiten“ führten eine Art Selbstzensur ein – wer wollte schon auf eine Demonstration mit Menschen gehen, die Flaschen auf Polizisten warfen. (Jetzt mal abgesehen davon, dass es unter Provokateuren und Mitläufern so einige gab, die ihr Gehalt von Seiten des Staates bezogen. So etwas läuft unter dem Begriff „Staatsschutz“ und jedem steht es frei sich darüber Gedanken zu machen, wer hier geschützt werden soll …)

Heute reicht es den Verfechtern der einen einzigen Meinung, wenn auf einer Demontration von Andersdenkenden auch nur ein einziges politisch als „rechts“ bekanntes Gesicht zu sehen ist. Wer politisch rechts ist, darf offensichtlich seine Meinung überhaupt nicht sagen. Und wenn er in einer Demonstration mit 10.000 anderen Menschen zu sehen ist, braucht man sich mit der Meinung der 9999 gar nicht weiter auseinanderzusetzen. Wie hatte diese Logik ein Journalist vor kurzem noch trefflich formuliert: Wenn ein politisch Rechter sagt, dass nach dem Herbst der Winter kommt und ich sage das auch, dann bin ich nach der aktuellen Logik des Mainstreams ein Rechter.

So einfach ist das. Ein Dank an den NDR für seine aufklärende Berichterstattung durch die prominente Präsentation eines aussagekräftigen Photos …

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Auswandern auf die Kanaren?

Finca La Paz

Die Kanaren als Alternative zum Leben in Deutschland? Fast täglich erreichen mich Mails mit Fragen von Menschen, die Deutschland so schnell wie möglich verlassen möchten. Gestern waren es gleich zwei Anfragen an einem Tag. Vor ein paar Tagen stand jemand einfach hier vor der Tür. Das macht mich nachdenklich …

Fast zwei Jahre Unterdrückung von lebenswichtigen Grundrechten zeigen ihre Konsequenzen, in erster Linie auch was die psychische Gesundheit angeht. Wenn es ausser einer durch Impfung erkauften Scheinfreiheit und einer Art Isolationshaft für alle die nicht mitspielen keine Alternativen gibt, bleibt sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit auf der Strecke.

Wer mit dem Gedanken spielt, auf die Kanaren auszuwandern, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es kaum ein Land auf der Welt gibt, welches sich dem von den Herrschenden angedachten „Reset“ der Gesellschaft mit dem Ziel, ein neofeudalistischen System mit totaler Kontrolle des Individuums aufzubauen, entziehen kann. Und schon gar nicht ein Land innerhalb der Europäischen Union. Wer nicht mitspielt, wird wie Griechenland 2018 umgehend wieder auf Linie gebracht. Dafür gibt es Institutionen wie z.B. Zentralbanken, deren Entscheidungen sich jeder parlamentarischen Kontrolle entziehen.

Ich selber sehe mich nicht als Aussteiger. Falls jemand mich so bezeichnen möchte, dann bin ich auch in Hamburg ein Aussteiger und noch nie „drin“ gewesen. Ich sehe mich als Teil der Gesellschaft und habe immer Interesse daran gehabt, diese mit zu gestalten. Ich bin hier auf der Insel, da ich aktuell im ländlichen Raum mehr Möglichkeiten für eine selbstbestimmte Gestaltung meines Alltags habe als in einer Stadt wie Hamburg. Ich bin hier wegen der Nähe zur Natur. Das tut mir gut, das stärkt mich. Und in diesem Sinne sind die Kanaren für mich wirklich aktuell eine Alternative zu einem Alltag in Deutschland..

Hier braucht es Zeit anzukommen und zu entschleunigen. Alles weitere zeigt sich meist von alleine, insbesondere auch, ob die Kanaren oder speziell die Insel El Hierro eine stimmige Alternative zum Leben in Deutschland sein könnten. Wer seine oftmals unbewussten Mitbringsel aus dem Alltag in Deutschland nicht loslassen kann, wird niemals auswandern, weil das bisherige Leben einfach mitkommen wird.

Wir bereiten uns auf der Finca darauf vor, individuelle Übergänge unterstützen und tun dies auch schon. Um einen Übergang zu finden bedarf es allerdings erst einmal anzukommen und eine persönliche Bestandsaufnahme zu beginnen. Danach kommt von alleine, wo und wie es weitergehen könnte.

Good news! Wir haben mehr als ein Jahr darauf gewartet, dass der passende Name für diese Finca zu uns kommt. Zum neuen Jahr haben wir ihn geschenkt bekommen. Dieser Ort heisst jetzt „Finca La Paz“. So hiess er auch bis vor einem Jahr. Danke Sabine, dass Du den Namen loslassen konntest. Er gehört einfach zu diesem Ort.

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Mein rechtes Bein

Bein

Dies ist mein rechtes Bein. Die Landschaft dieses Beines begann vor ein paar Tagen meine Aufmerksamkeit zu wecken. Irgendwo juckte es mich in den unteren Regionen. Um die Ursache der kleinen Störung herauszufinden, begann ich mein Bein genauer zu untersuchen. Dabei fiel mir auf, dass ich meinem rechten Bein schon lange nicht mehr die Aufmerksamkeit habe zukommen lassen, die es als Bein eigentlich so von Zeit zu Zeit bekommen sollte.

Nach einer Inspektion kleinerer Verletzungen verursacht von Dornen oder Gesträuch verlor ich mich in meinen Haaren. Über mein Bein zu streichen war ein wenig so, wie ein Fell zu berühren. Nur dass es sich hier um mein eigenes Fell handelt. Da die Haare ein wenig kreuz und quer stehen und auch nicht allzu lang sind, konnte ich sie in die eine wie in die andere Richtung streichen, entweder glatt nach unten oder in einem wirren Durcheinander nach oben. Und beides fühlte sich gut an. Beim Betrachten meines Fells wuchs sogar Verständnis dafür, dass sich von Zeit zu Zeit mal ein Katzenfloh in meinem Beinhaar verirrt.

Während meine Finger die Haare durchpflügten, wurden mir auch die Formen meines Beines immer deutlicher bzw. spürbarer – die unterschiedlichen Auswölbungen von Muskeln und Sehnen, die unterschiedliche Festigkeit und auch Formbarkeit einzelner Zonen. Und immer wieder ging dabei mein Weg von den eher weicheren Regionen des Oberschenkels über den „Knieberg“ zum festeren Unterschenkel bis hin zu einer sehr komplexen Region, auch „Fuss“ genannt. Ich begann auf diesem Weg zu geniessen, den Knieberg mit meiner Hand zu halten und zu umschliessen. Meine Hand wurde ein lebender Knieschützer. Auf dem Weg über die andere Seite des Beines umschloss die warme Kehle des Knies meine noch etwas kühle Faust. Das passte alles wunderbar zusammen und ich konnte mit dieser Wieder -Entdeckung dann wunderbar einschlafen.

Selbstverständlich kam am folgenden Tag auch mein linkes Bein an die Reihe …

Und dann kam mir heute noch ein Vergleich – in den vergangenen Monaten habe ich viel häufiger die Räder meines Autos untersucht, als dass ich mir meine Beine angeschaut hätte …

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Klare Sicht

Maceta

Das ist ein Morgen, um bis nach Gran Canaria zu schauen! Vermutlich ein Morgen, an dem manch einer auch im Dunst des Horizonts San Borondon entdeckt hat, die sagenumwogene Kanareninsel, von der manche beschwören würden, dass sie existiert. Allerdings kann ich von unserer Finca aus weder San Borondon noch Gran Canaria sehen. Dafür gibt es einen klaren Blick auf La Palma, das Valle Gran Rey auf La Gomera und dahinter zeichnet sich der Norden Tenerifas mit dem alles überragenden Teide in etwa 160 Kilometer Entfernung ab.

Während ich mit Silvester noch nie warmgeworden bin, haben mich Neujahrsmorgende schon als Kind fasziniert. Kaum ein Mensch ist auf der Straße. Die Verursacher*innen der urbanen Schlachtfelder liegen noch in ihre Betten und verpassen die friedvollsten Stunden, die allerdings wiederum nur so friedvoll sind, weil sie alle noch im Bett liegen …

Um Mitternacht kurz aufgewacht. Eine einsame Böllerrunde in der Nachbarschaft sorgt 10 Minuten für aufgeregte Hunde, dann ist auch hier auf der Insel alles wieder ruhig.

Beim Frühstück ist es so warm, dass ich mit freiem Oberkörper Sonne und Früchte geniessen kann. Kein Blatt bewegt sich. Irgendwann wird es mir zu warm. Wozu gehören die Kanaren eigentlich? Afrika? Sind sie ein Ausläufer der Karibik? Insbesondere auf der Südseite von El Hierro komme ich mir manchmal vor wie auf Kuba. Gleichzeitig befinde ich mich in einer der ersten und auch der letzten europäischen Kolonialgebiete, in einer spanischen Kolonie. Nun, ich ziehe Spanien als Kolonialherren der Alternative einer Herrschaft von Marokko aus definitiv vor. Aber die Kanaren sind weder Europa noch Afrika. Hätte ich etwas zu sagen würde ich den Inseln einen Sonderstatus verleihen – ein Gebiet, auf dem sich Menschen zurückziehen können, um eine selbstbestimmte Lebensweise zu führen – ein Reservat eben …

Wenn schon die Mehrheit der Menschen ein Leben im klimatisierten Luxusviehstall bevorzugt, ohne Risiken und durchkalkuliert, braucht es Alternativen für alle, die so ein „Leben“ nicht wollen. Es braucht Zonen auf der Welt, in denen Menschen auch in Zukunft die Möglichkeit haben, selber über ihren Körper und die Risiken zu bestimmen, die sie in ihrem Alltag eingehen möchten. Zonen die frei sind von Manipulation durch Algorithmen, Schutzräume in denen der Mensch sich wieder als Teil der Natur erkennen und sich mit seinem unberechenbaren Wesenspotential verbinden kann.

Die Kanaren wären kein schlechter Ort für ein derartiges Experiment.

An der Maceta, einem der Naturschwimmbecken hier auf der Nordseite der Insel, geht heute niemand ins Wasser. Die heranrollenden Wellen sind typisch für die Wintermonate. Sie verwandeln das Becken in einen brodelnden Jacuzzi. Nachdem ich eine lange Zeit dem Donnern der Brandung gelauscht habe, stürze ich mich in die Fluten und lasse mich durchwirbeln.