Back to Top

Progressive Degeneration

Blume Mauer

Es gibt Zeiten in denen einfach zu viel Müll auf einmal auf mich einprasselt. Aktuell habe ich gerade so eine Phase erwischt. Der Nachbar holzt auf seinem Grundstück wunderschöne alte Bäume ab. Im klaren Nachthimmel rauscht der Starlink-Train von Elon Musk über die Insel und bringt neue Satelliten ins Weltall. Im Gazastreifen werden ganze Landstriche systematisch von Bulldozern und Panzern durchpflügt: Olivenhaine, Orangenplantagen, Dattelpalmen – eine jahrhundertealte Infrastruktur wird dem Erdboden gleich gemacht.

Ich kenne viele Menschen, die das Geschehen um sie herum nicht an sich herankommen lassen. Mir gelingt das nicht. Ich bin gut darin, mich in konkreten Situationen abgrenzen zu können, aber es ist mir nicht möglich, die Welt in der ich lebe auszublenden. Ich suche für mich nach einem gangbaren Weg als Teil des Menschengewebes meine Autonomie zu bewahren und der progressiven Degeneration des Menschlichen so wenig wie möglich durch eigene Beiträge Vorschub zu leisten.

Mich erschreckt die Naivität des Nicht-Wissens und des Nicht-Wissen-Wollens um mich herum. Der Wunsch nach Bequemlichkeit und das Abgeben von Verantwortung ist Teil des Kalküls im Prozess der Entmenschlichung. Die Hingabe des Individuums an die alles kalkulierende, kontrollierende und manipulierende Maschine ist eine Aktivität, die das Indiduum in seiner Einzigartigkeit verblassen lässt, während es selber zu einem Teil der Maschine wird.

„Mit Karte oder bar?“ Bei meinem dreiwöchigen Aufenthalt in Deutschland habe ich nicht eine einzige Situation erlebt, in der bei einem Bezahlvorgang auf diese Frage mit „bar“ geantwortet wurde. Ich zucke jedes mal zusammen, wenn neben mir jemand mit Karte zahlt.

Es geht mir nicht um die grundsätzliche Nutzung von Karten, Apps, Internet-Kommunikationsplattformen oder Messenger. Die Tools gefallen mir gut. Aber sobald ich einen Blick auf die Entwicklung der Macht- und Eigentunskonzentration in Verbindung mit der Digitalisierung des Lebens werfe kommt eine klare Antwort: hier wird etwas im Sinne von nur ganz wenigen vorangetrieben.

Und (fast) alle nutzen Whatsapp. Das ist bequem und was soll man schon tun wenn alle es haben. Der Messenger hat inzwischen einen Status erreicht, der mich als Nicht-Nutzer von einer ganzen Reihe von Informationen hier auf der Insel ausschließt. Doch solange mir möglich möchte ich Herrn Zuckerberg durch Lieferung meiner Daten nicht mehr Macht geben, als er eh schon hat.

Sich im öffentlichen Raum ohne Apps zu bewegen wird immer mehr zu einem Ding der Unmöglichkeit. In Hamburg musste ich jetzt zur nächsten Haltestelle laufen, wo ich meinen Fahrschein mit Bargeld am Automaten kaufen konnte. Flexibilität war gestern. Die Begründungen zur Umstellung aufs Digitale grösstenteils eine Farce.

Auf Apps möchte ich so weit es mir möglich ist verzichten, solange es im Hintergrund allein darum geht, Daten über mein Verhalten zu sammeln, ein Profil von mir anzulegen und mich immer mehr in einer Art zu manipulieren, die ich immer weniger durchschauen werde. In der aktuellen Form der Digitalisierung des Alltags wird der Mensch Teil der Maschine und ist gleichzeitig eifrig bemüht, sich immer wieder selber zu  überzeugen, daß er frei in seinen Entscheidungen wäre. Der Mensch als programmierter Sklave.

Das ist das Problem des Nicht-Hinschauens, denn nur der Blick auf die individuelle Position innerhalb des Systems eröffnet eine Chance, Vorgänge und Tendenzen real einzuordnen. Zugegeben, das ist oftmals unbequem und in jedem Fall auch nicht einfach.

Ein zentraler Faktor der progressiven Degeneration ist der weltweite Digitalisierungszwang. Da ich es selber nicht besser ausdrücken kann, zitiere ich an dieser Stelle aus einem aktuellen Blogbeitrag von Norbert Häring:

Aus verständlichen, aber schlechten Gründen nehmen die meisten Menschen das Thema Digitalisierungszwang nicht besonders ernst, insbesondere die jüngeren, digitalaffinen. Die Bequemlichkeit ist ein sehr wirksames Lockmittel. Darauf will man nicht verzichten und man sollte es auch nicht müssen. Das große Problem besteht jedoch darin, dass nichtdigitale, die Privatsphäre wahrende Alternativen absichtsvoll beseitigt werden, damit alle Menschen all ihre Daten den Konzernen und Regierungen zur Verfügung stellen müssen. Das kann bis zu den sensibelsten Informationen gehen, deren Offenlegung noch unseren Kindern und Kindeskindern schaden kann, wie etwa genetische Informationen. Das sollte auch denjenigen Grund zur Sorge geben, die sich einbilden, sie hätten nichts zu verbergen.

Wenn alle gläsern werden, müssen auch alle in einer Gesellschaft leben, in der ein möglicherweise autoritärer Staat jede Opposition unterdrücken kann. Das Ergebnis ist meist nicht sehr bürgerfreundlich. Es bedeutet auch, dass alles, was nicht den Standard-Bedürnissen eines Max oder einer Erika Mustermann nach Produkten oder Behördenleistungen entspricht, nur noch sehr schwer zu bekommen ist. Digitalisierung und Standardisierung gehen Hand in Hand. Der Mensch, der nur noch mit einer chattenden Maschine und Online-Formularen kommunizieren darf, muss sich an die einprogrammierte Norm anpassen. Er wird unmerklich zum Teil eines Räderwerks zurechtgeschliffen.

Und das alles, um Washington zu helfen, zusammen mit seinen Mega-Digitalkonzernen die globale Dominanz gegenüber China zu bewahren. .... Ich möchte weder in einer chinesisch, noch in einer amerikanisch kontrollierten Digital-Technokratie leben.“

 

Über den „Abbau des Menschlichen“ (Buchtitel von Konrad Lorenz, 1983) haben in den vergangenen Jahrzehnten und auch Jahrhunderten viele geschrieben. Ich nenne was in unserer Zeit passiert eine progressive Degeneration. Wikipedia definiert das Wort „Degeneration“ als „Rückbildung und der Verfall vorwiegend ganzer Gewebe oder Organe“. Das Gewebe der menschlichen Gesellschaft durchläuft einen fortschreitenden Prozess der Abtrennung von der Natur gepaart mit der menschlichen Arroganz, sich selber nicht als Teil selbiger wahrzunehmen. Dieser Prozess ist nicht neu, hat aber in den vergangenen Jahrzehnten erheblich an Fahrt aufgenommen.

 

Was tun?

 

Mir fällt auf, dass insbesondere Vorgänge wie ich sie im einleitenden Absatz dieses Beitrags beschrieben habe in mir ein Gefühl von Ohnmacht bis hin zur Lähmung auslösen. Ich erlebe die Zerstörung der Natur wie eine Zerstörung von mir selber. Mir fällt weiterhin auf, dass ich beim Thema der Zwangsdigitalisierung lebendig bleibe, da ich selber dazu im Alltag Position beziehen kann und dies auch tue.

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

Feedback 1

Hallo Mathias, hier mein Feedback zu deinem sehr interessanten und gut geschriebenen Artikel. Ich habe den Artikel gern gelesen aber ich habe mich auch ziemlich schlecht dabei gefühlt. Denn auch ich gehöre zu den Menschen, die das alles hier nur aushalten wenn sie vieles nicht wissen. Von daher habe ich zuerst mal ein schlechtes Gewissen gehabt beim Lesen.

Für mich ist seit der Corona Zeit ein Überleben eigentlich nur noch so möglich, dass ich so wenig Nachrichten wie möglich schaue und mich auf die Dinge konzentriere, die mir gut tun und mich eben nicht beunruhigen.

Ich habe das Gefühl mein (Revoluzzer-) Pulver in den Jahren 2020-23 vollkommen verschossen zu haben. Ich kann auch nur mit Mühe weitere Prophezeiungen anhören, bezüglich was noch alles Schreckliches kommen wird - durch die sich ausweitenden Überwachungstechnologien.

Es ist so wie du es sagst in Deinem Vorspann, du bist anders als viele andere. Und ich sehe auch, dass das eine Stärke von dir ist. Du die Hintergründe suchst, dich bewusst informierst … und darunter leidest, - und es bevorzugst hinzuschauen.

Ich schätze das an dir.

 

Feedback 2

Danke, dass Du genau all das und Deine Gefühle dazu teilst. Erbaulich ist es nicht, aber wahrhaftig... Es ist genau mein "Weltschmerz" ob dieser Phänomene, die Du beschreibst. Aber so richtig in die Tiefe kann ich da nicht mit vielen Menschen sprechen, weil einfach vielen der Überblick und die Zusammenhänge fehlt. Überall erobern raffgierige Menschen die Welt... Nachts blinken die Windräder und treiben mir das Flimmern in die Augen, am Himmel leuchten Satelliten heller als jeder Stern und in den Städten wird es immer lauter und greller... Nicht meine Welt, da brauch ich noch nicht mal an Politik zu denken.

Ich mache mir große Sorgen um die Menschheit und noch mehr um Mutter Erde, um die Natur und frage mich immer wieder, auf was für ein Leben ich meine Kinder da vorbereite und in welche Welt ich sie entlasse... Es liegen so viele Fakten auf dem Tisch und doch lassen sich 98% der Menschen von der Digitalisierung einlullen. Handy und Co sind das Opium der Moderne und unsere Kinder werden schon in den Schulen an die Geräte gefesselt... Ich bin ein Außenseiter, weil ich kaum Apps auf meinem Handy habe und bin aus vielem draußen, weil ich ohne WhatsApp Facebook und Insta unterwegs bin... Ich will aber auch wirklich nicht rein in diese Welt der Illusionen... Und es gibt die Menschen auch noch, mit denen sich noch ganz analog und im Realkontakt das Leben gestalten lässt.

Vielleicht erreichst Du nicht so viele Menschen mit Deinen Worten, aber jeden den Du erreichst und der beginnt sich Gedanken zu machen ist ein kleines Licht. Und historisch war es ja schon immer so, dass die Veränderungen zum Positiven von wenigen Menschen ausgingen, die oft schmerzhaft Wege gebahnt haben und nicht aufgehört haben an ihre Visionen von einer gerechteren Welt zu glauben...Vielleicht wird Schmerz auch weniger, wenn wir ihn teilen?!

 

Feedback 3

Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und Gedanken, ich kann alles sehr gut nachvollziehen und bin voll bei dir!! Ich hab gelesen, daß du Beratungen anbieten wirst...zum auswandern, das find ich ganz prima und werde da sicher gern drauf zugreifen ,zu gegebener Zeit. Hoffentlich bald!

 

Markiert in:

Nahrung und Energie (Teil 3)

Feigen

Energie bewusst oder unbewusst aufnehmen

Die Zufuhr von Nahrung ist Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit aller Organismen, egal ob Pflanze, Tier oder Mensch. Ich formuliere das bewusst ein wenig technisch. Für eine große Anzahl von Menschen, die genug zu essen haben, ist die Nahrungsaufnahme ein sehr unbewusster Vorgang. Es geschieht so nebenbei. Beim Essen wird telefoniert, ein Film gesehen, gelesen oder geredet. Dabei wird gleichzeitig so einiges verpasst, denn Hinspüren zum Nahrungsmittel ist ein großes Abenteuer. Beim Essen werden nun mal nicht nur die Stoffe aufgenommen, die heutzutage mehr klein als groß auf den Verkaufsverpackungen stehen. In der Nahrung enthalten sind ebenso wissenschaftlich bisher kaum erforschte Energien, die mit den Wachstumsbedingungen der Grundbestandteile dessen zusammenhängen, was sich auf Deinem Teller befindet. Dazu kommt der Einfluss des Kontaktes der Nahrung mit den Menschen, die das Nahrungsmittel verarbeitet haben und durch deren Hände es zu dir gelangt ist.

Ich selber leiste es mir und geniesse es, Zeit in die Zubereitung meines Essens zu investieren. Denn immerhin verbinde ich beim Essen die Bestandteile meines eigenen Körpers mit den Teilen der von mir als Nahrung aufgenommen Substanzen. Und nicht zu vergessen: was wir essen sind Organismen wie wir, die für uns gestorben sind. Wer das Wort „gestorben“ an dieser Stelle als esoterisch empfindet, hat mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch nie ein Tier selber grossgezogen, um es dann zu schlachten und zu essen. Pflanzen sind vielen nicht so nahe, aber auch sie haben eine sinnliche Wahrnehmung, ein Sozialleben, können Angst haben und sterben irgendwann. Was uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet ist in erster Linie unsere Arroganz, uns für etwas Besseres zu halten als der nichtmenschliche Anteil der Lebewesen auf diesem Planeten.

Es gibt Menschen, die sich aus Ehrfurcht vor dem Leben der anderen nur von Früchten ernähren, die ihre Erzeuger freiwillig abgegeben haben. Das reduziert das Nahrungsspektrum allerdings erheblich. Ich bin weder Frutarier noch lebe ich vegan. Ich ziehe eine Möhre aus dem Boden, schneide einem Brokkoli den Kopf ab, zupfe dem Salat die Blätter und schneide einen Zweig vom Rosmarin. Ich bin mir bewusst, dass ich hierbei andere Lebewesen verletze oder sogar ihr Leben beende. Sie haben meinen vollen Respekt und meine Anerkennung, ihr Leben für mein Leben zu geben und ich bin ihnen dankbar. Für die Zubereitung meines morgendlichen Frühstücks nehme ich mir viel Zeit, in der ich Früchte selektiere und zu einer Komposition zusammenstelle, die dem entspricht, was mir gerade zusagt und was mir die Natur zur Verfügung stellen mochte. Ein erheblicher Anteil meiner Ehrfurcht gegenüber dem was ich esse ist dadurch gegeben, daß ich einen Teil meiner Nahrung beim Wachstum sehen und begleiten kann.

Aber auch ohne eigenen Garten kann Essen zu einer Meditation werden. Bei allem was ich zu  mir nehme, habe ich die Möglichkeit in Verbindung zu dem Prozess der Entstehung des Nahrungsmittels zu gehen. Ich kann mir den Apfel am Baum hängend vorstellen,  zu den Zeiten hinfühlen in denen die Möhre noch im Boden lebte und wenn ich Fleisch esse kann ich hinspüren, ob das Tier in seinem Leben glücklich gewesen ist. Alle diese Umstände sind in meiner Nahrung enthalten. Um in diesen Kontakt zu treten bedarf es einer relativ großen Aufmerksamkeit im Moment des Essens.

Fakt ist weiterhin: Ich nehme mit dem was ich esse Kräfte mit in mich auf, die auf dem Weg des Nahrungsmittels bis zu meinem Teller auf dieses eingewirkt haben. Es ist spannend, sich das mal beim Essen vor Augen zu führen, egal ob ich zu Hause oder im Restaurant sitze. Selbst die Bedienung hinterlässt Spuren ihrer eigenen Energie in dem, was sie vor mich auf den Tisch stellt, mal ganz abgesehen davon, wieviel „Koch“ in dem Essen steckt.

Je geringer der Weg eines Nahrungsmittels von seinem Herkunftsort zu meinem Teller, um so leichter wird es, die auf selbiges einwirkenden und in ihm enthaltenen Kräfte transparent werden zu lassen. Gleichzeitig wird auch deutlich, dass eine grössere Durchmischung verschiedenster Substanzen und eine Verfremdung durch industriell hergestellte Zusatzstoffe zu einer Nahrung führt, die weder Natur noch Kunst sondern einfach nur künstlich ist. Aber kein Grund zum Verzweifeln: Kunstnahrung serviert von einem herzensguten Menschen hat durchaus einen Nährwert, auch wenn dieser nicht auf der Packung aufgeführt wurde.

Zum Foto: Das sind natürlich alles Feigen von unseren im vorangegangenen Beitrag vorgestellten Feigenbäumen ...

Markiert in:

Nahrung und Energie (Teil 2)

Feigenbaum

Wie unterscheidet sich die energetische Substanz einer Feige von einer Physalis?

Wir reden von zwei Früchten, die beide auf der Finca La Paz wachsen. Es geht nicht um Vitamine oder sonstige mit herkömmlichen wissenschaftlichen Methoden messbare in der Frucht enthaltene Stoffe. Wir beschäftigen uns mit den Kräften, die die einzelnen Früchte in ihrer Wachstumsumgebung und unter den Wachstumsbedingungen innerhalb ihres Reifeprozesses gespeichert haben.

Beide Früchte sind auf der Vulkaninsel El Hierro gereift und waren dabei sehr intensiv wirkenden Kräften des Feuers, der Luft und des Wassers ausgesetzt. Allerdings wie noch auszuführen sein wird auf sehr unterschiedliche Weise.

Im oberen Bereich unserer Finca stehen zwei sehr alte Feigenbäume. Beide leben am Hang und sind extremen Winden ausgesetzt. Sie haben sich im Laufe ihres Wachstums über vermutlich mehrere100 Jahre dazu entschlossen oder wurden vielleicht auch durch äußere Einwirkungen dazu gezwungen, sich in Bodennähe auszubreiten. Dadurch wurde ein ganzer Hang zu einer Fläche mit kreuz und quer wachsenden Feigenästen, die auf ihrem Weg in die weite Welt hinaus auf dem Boden aufliegend neue Wurzeln entwickelten, um über diese Äste zusätzlich Nahrung aus dem Boden aufzunehmen. Das Feigengeflecht war so dicht, daß im Innenbereich so gut wie keine Früchte mehr wuchsen. Diesen Feigenschlingäste-Urwald habe ich teilweise im vergangenen Jahr ein wenig gelichtet.

Die Feigen erlebe ich als Urgestein. Sie sorgen für sich selber, brauchen auch in Trockenzeiten keine Bewässerung und haben eine unglaubliche Lebensenergie. So wurden im Sommer dieses Jahres die Feigenbäume der Umgebung von einem Pilz befallen. Innerhalb weniger Wochen waren alle Blätter am Boden und der Hang sah aus wie ein Klettergerüst, an das sich kleine grüne Früchte klammerten. Nachdem ich die Feigenernte für dieses Jahr schon fast abgeschrieben hatte, begannen mitten im August, also im Hochsommer und ohne dass es geregnet hätte, von einem Tag auf dem anderen kleinen grüne Sprossen aus den Ästen zu brechen. Es war faszinierend anzusehen, wie der Baum seinen eigenen Frühling erschuf und sich die Früchte jetzt langsam einem Reifestadium nähern.

Physalis sind da ganz anders. Das sind zarte Pflänzchen. Wenn sie ihren Platz gefunden haben, können sie zu mächtigen Büschen heranwachsen. Dafür brauchen sie allerdings Unterstützung, den sie sich gerne bei in der Nähe wachsenden Bäumen und Büschen suchen. Nachdem im vergangenen Jahr einer unserer Nektarinenbäume eher wie ein Physalis-Baum aussah, habe ich mich entschlossen, den Pflanzen bei Ihrem Wachstum Kletterhilfen zu bauen, an denen sie diagonal in die Höhe wachsen können, während in der Mitte viel Licht zum Stamm der einzelnen Pflanze vordringen kann. Da die Pflanzen allerdings am liebsten alleine nach Kletterhilfen suchen, darf ich sie von Zeit zu Zeit vorsichtig auf die nächste Stufe des Gerüstes legen. Vorsichtig allein schon deshalb, weil die Stengel äussert delikat sind und sehr leicht abbrechen. Physalis mögen keinen Wind. Nachdem sie mir gezeigt haben, welches hier auf der Finca von ihnen bevorzugte Plätze sind, bringe ich ihre Ableger gerne in Lagen, in denen sie vor dem von Nordosten heranbrausenden Alisio, einem Passatwind, Schutz finden. Manche Pflanzen lasse ich auch dort, wo sie sich selber gerne ansiedeln möchten. Physalis möchten gepflegt und gewässert werden, weshalb ich mindestens einmal in der Woche alle Pflanzen genauer in Augenschein nehme. Die Pflanzen sind offensichtlich gerne hier auf der Finca. Ich kenne keinen anderen Ort auf der Insel, an dem sie in solch einer Pracht vertreten wären.

Der Vulkan - der Atlantik - die Sahara

Physalis wie Feigen tragen im frischen wie im getrockneten Zustand die vulkanische Kraft dieser Insel in sich. Allein das kann schon als in Alleinstellungsmerkmal für die Früchte dieser Finca angesehen werden. Und auch in 600 Metern Höhe erreicht sie das Meer. Das Salz der Gischt kommt bis hier oben und bildet feine Ablagerungen. Die Früchte werden immer wieder vom Staub der Sahara bedeckt, der von Zeit zu Zeit die Sonne verschleiert, wenn er in mehreren tausend Metern Höhe durch die Lüfte in Richtung der Karibik zieht. Das sind alles energetische Anteile, die auf die Pflanzen vor Ort einwirken und als Wirkkräfte (Energien) in ihnen enthalten sind:

Was unterscheidet nun den energetischen Gehalt beider Pflanzen?

Die Feigen sind schon immer hier und bisher scheint es ihnen egal, ob wir nun hier auf der Finca sind oder nicht. Ihre Energie definiert sich durch die in ihnen enthaltene Grundsubstanz dieses Ortes.

Die Physalis sind wie Schutzbefohlene. Sie möchten gepflegt und umsorgt werden. Das bekommen sie auch und tragen somit einen hohen energetischen Anteil derer, die sich um sie kümmern. Und das sind wir hier auf der Finca, wobei die Physalis in erster Linie in meinen Aufgabenbereich fallen. Sie sind vertraut und verbunden mit meinem Wesen, welches sie durch den Kontakt in sich aufnehmen. Du nimmst beim Genuss einer getrockneten Physalisfrucht von dieser Finca also einen erheblich größeren Anteil der in mir und durch mich hindurch wirkenden Kräfte in dich auf, als wenn Du eine von mir gepflückte und getrocknete Feige ißt.

Auf dem Foto einer der Feigenbäume. Die Verästelungen rings um den Hauptstamm breiten sich in einem Umkreis von etwa 20 - 25 Metern nach allen Seiten aus.

Mehr zum Verarbeitungsprozess der Physalis und eine Meditationsanleitung zur Einnahme der Früchte im Beitrag Energietransfer in der getrockneten Frucht .

Nahrung und Energie (Teil 1)

Moehre

Wir investieren hier auf der Finca viel Zeit in den Anbau von Gemüse und die Pflege von Bäumen, die Früchte tragen. Im Sinne eines monetären Effizienzdenkens sollten wir unsere Nahrung lieber kaufen. Oder vielleicht doch nicht?

Mir sind nach einem morgendlichen Frühstücksgespräch eine Reihe von Gedanken gekommen, was neben physikalisch messbaren Bestandteilen eines Nahrungsmittels noch alles in dem  enthalten sein könnte, was ich in meinem Körper zur Wirkung kommen lasse. Eines ist unbestritten – was durch meine Speiseröhre rutscht oder fliesst, wird für einen kürzeren oder längeren Zeitraum Teil des Körpers, in dem ich mich in der Welt bewege.

Nach welchen Kriterien ich allerdings meine Nahrung auswähle, wird auf unterschiedlichste Meinungen stoßen. Die meisten Menschen haben zu diesem Thema gar keine Meinung, weil sie weder beim Essen noch sonst im Leben hinterfragen, was sie eigentlich tun. Die Anzahl derer, die sich über das Essen Gedanken macht, ist aber doch bedeutend. Viele beschäftigen sich dabei mit den physikalisch messbaren Inhaltsstoffen. Nährwert wird unter den Aspekten Vitamine und Joule betrachtet. Joule ist eine Maßeinheit, Energie in Zahlen zu bringen. Und damit sind wir bei der Energie, einem zentralen Aspekt der Nahrung.

Was ist eigentlich Energie?

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und beschreibt eine lebendige Kraft die wirkt. Die Wissenschaft oder das, was wir heutzutage Wissenschaft nennen, hat den Begriff der Energie vor gerade mal 200 Jahren für den Bereich der Physik reserviert. Insofern gilt für viele Menschen: Energie = Joule. Diese Reduzierung ist Teil eines Trends der letzten Jahrhunderte, das Spektrum in dem wir leben auf einen immer engeren Raum zu begrenzen und uns zu belehren, dass diese Enge das Ganze wäre. Grundlage dessen ist der Irrglaube, daß Leben messbar wäre und in Formeln gebracht werden könne. In diesem Sinne findet man bei einer Suchabfrage im Internet auch in erster Linie Treffer, die Energie als einen rein physikalischen Begriff beschreiben.

Aber Energie ist mehr

Eine meiner ersten bewussten Begegnungen mit der Wirkkraft hatte ich als Jugendlicher bei der Besichtigung einer Wohnung in Hamburg. Alles schien passend – die Gegend, die Zimmer, der Ausblick – genau was ich gesucht hatte. Aber irgendwie hatte ich beim Besichtigungstermin ein mulmiges Gefühl. Im hinteren Zimmer entdeckte ich plötzlich eine Klappe in der Wand. Mit ein wenig Rütteln könnte ich sie öffnen und blickte auf eine Sammlung von Runenzeichen, deren konkrete Bedeutung mir nicht zugänglich war. Aber ich wusste in dem Moment, dass ich aus diesen Räumen schleunigst verschwinden sollte.

Ich hatte einen eindeutigen Hinweis der Vorbewohner erhalten, daß sie in dieser Wohnung mit ihrer Energie weiterhin hochgradig präsent waren. Und es war ein freundlicher Hinweis des Universums, der mich darin bestärkte, in Zukunft mehr meiner Wahrnehmung zu folgen, auch wenn sie nicht visuell oder messbar bestätigt werden sollte.

Energie ist wirkende Kraft

Jede Wirkung hinterlässt Spuren. Wie in der gerade beschriebenen Wohnung wirkt Energie in allem weiter, womit sie sich verbunden hat. Um eine Anleihe bei der die Dinge vereinfachenden klassischen Physik zu nehmen: Wenn ich Wasser in einem Topf erhitze, bleibt es warm; auch wenn die Wärmequelle schon lange wieder ausgeschaltet worden ist.

Kräfte wirken somit nicht allein für den Zeitraum, in dem die Quelle dessen was einwirkt noch vorhanden ist, sondern lange darüber hinaus. Deshalb enthält ein Nahrungsmittel nicht allein in Joule messbare Wirkkräfte, sondern wird bezüglich seines qualitativen Wertes durch viele weitere Faktoren bestimmt.

Wir haben auf der Finca inzwischen ein sehr kreatives Zusammenleben mit den hier wachsenden Früchten. Im zweiten Teil dieses Beitrags werde ich näher darauf eingehen, was die energetische Substanz einer Feige von der einer Physalisfrucht unterscheidet. Beide wachsen am gleichen Ort, übertragen aber in ihrer getrockneten Form sehr unterschiedliche Kräfte. Weiterhin kannst du erfahren, wieso eine getrocknete Physalis für mich ein Wirkmittel ist, die mir zur Verfügung stehenden Kräfte an andere weiterzugeben.

Zum Foto über diesem Beitrag: Welche Kräfte das Wachstum dieser Möhre beeinflusst haben bleibt ein Rätsel. Sie stammt aus einer Charge von Setzlingen, die in einem Beet ausgepflanzt wurden. Fünf Pflanzen erreichten ein Gewicht von über einem Kilo. Keine der Möhren wurde gedüngt. Die Möhre auf dem Foto wog 1080g, war saftig, gehaltvoll und wir haben mehrere Tage davon gegessen. Sie wuchs in nächster Nähe mit Auberginen und Rote Bete. Auch die Auberginen und Rote Bete gedeihen prächtig. Von nur drei Auberginenpflanzen haben wir schon mehr als 50 Früchte geerntet. Wie ich gerade lese, sollte man Auberginen, Rote Bete und Möhren laut den verfügbaren Anleitungen im Internet nie als Nachbarn pflanzen! Aha …

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Motoren sind Fremdkörper

Katze auf Auto

Ich erlebe das Geräusch eines Motors als einen schmerzenden Trennungsschnitt. Das ist jetzt keine für mich neue Erfahrung, aber hier auf der Insel wird mir die Wirkung mechanisch erzeugter Töne noch deutlicher als in der Stadt. Wobei die Wirkung auf den Organismus sicherlich die gleiche ist, egal wo ich mich aufhalte.

Wer in der Nähe einer Autobahn wohnt, hört irgendwann keine Autobahn mehr. Die Autobahn ist allerdings Tag und Nacht Teil seines Lebens.

Je mehr ich mich aus einer die Sinne abstumpfenden Umgebung herauslöse, um so klarer wird die Wirkung der unbewusst den Alltag bestimmenden Lärmquellen. Hier auf der Insel haben Motorräder, Laubbläser, Freischneider, Staubsauger oder Autos eine bewusst wahrnehmbare Botschaft der eigenen Un-Natur.

Lärm ist für viele Menschen heute ein Suchtfaktor. Sie haben das Gefühl ohne Geräuschkulisse nicht mehr leben zu können. Mit einer permanenten Beschallung elektronisch oder mechanisch erzeugter Wellen erreichen sie, sich selber immer weniger zu spüren. Und wenn die Dosis nicht mehr ausreicht muss der Lärmpegel erhöht werden.

Wie bei allen Aspekten unseres Alltags geht es hier aber allein um den Umgang mit der Materie. Nehmen wir als ein Extrembeispiel der Umweltverschmutzung durch Lärm die Laubbläser. Ich hasse diese Geräte und habe oftmals dem Erfinder gewünscht, dass ein Trupp bewaffnet mit diesen Motorheulern regelmässig zu seinen Ruhezeiten um sein Haus herum gehen würde. Bei allen Beobachtungen zum Einsatz dieser Geräte komme ich zu dem Schluß, dass es durchaus einen kleinen Anteil von viellicht 2-3% der aktuellen Nutzung gibt, bei denen so eine Heulboje sinnvoll eingesetzt werden kann. Jeder weitere Einsatz kann entweder komplett unterbleiben, da überflüssig oder sogar umweltschädlich oder könnte mit anderen Geräten (wie z.B. einem Besen!) erledigt werden.

Menschen die sich im Kontakt mit ihrer Umgebung befinden, haben in einer künstlich erzeugten und vielfach überflüssigen Lärmverschmutzung eine immer schwerere Position. Für manche ist der Weg in eine naturverbundenere Umgebung ein Schritt zur Linderung. Doch gleichzeitig fällt einem wie z.B. hier auf der Insel, zumindest wenn man hier seinen Lebensmittelpunkt hat, der Angriff der Lärmfaktoren viel mehr auf als in der Stadt. Der Kontakt zur Natur macht einem einfach vieles deutlicher, was in dieser Form in der Alltagsumgebung nicht deutlich werden kann, da der Alltag mit seinen tausend unbewusst beeinflussenden Faktoren keine Perspektive von Aussen zulässt. Und der Blick von Aussen ist Voraussetzung für Erkenntnis.

Das Bewusstwerden fordert mich dazu auf, die Ausrichtung der Aufmerksamkeit mehr und mehr nach Innen zu verlagern. Der Kern in mir ist Stille. Und mit dieser Stille in Kontakt zu treten eröffnet einen Raum der Weite. Das mag gerne Tag für Tag in Meditation geübt werden. Egal ob in der Stadt oder mitten in der Natur.

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Nachts bleibt der Flughafen dunkel

Hierro Airport

Vor ein paar Tagen stolperte ich über die Überschrift eines englischen Online Magazins wo zu lesen ist:

„Die Kanarischen Inseln warnen britische Touristen: Nach Sonnenuntergang ist es unmöglich“ Ergänzend dazu: „Einheimische auf den Kanarischen Inseln – in Gemeinden wie El Hierro und La Gomera – haben gewarnt, dass sie ‚abgekoppelt‘ und weit weg von ihren Nachbarn seien.

In den ersten sechs Zeilen des Artikels kommt vier mal das Wort „Warnung“ vor. Es muss sich demnach um eine Gefahr handeln, wenn auf der Plattform eines der größten englischen Medienkonzerne so ausdrücklich gewarnt wird.

Ich lese weiter und erfahre: Wer sich als britischer Tourist auf La Gomera aufhält, bekommt die Morgenzeitung nicht vor 10 Uhr. Auf El Hierro kommt die Lektüre erst um 11.30 Uhr. Was für ein Desaster! Denn das erste Flugzeug aus Tenerifa kommt erst gegen 8.30 Uhr und noch viel schlimmer – nach Einbruch der Dunkelheit ist der Flughafen geschlossen! Das Magazin zitiert einen Einwohner aus El Hierro, der seinen Unmut zeigt, dass der Inselflughafen keine Flutlichtanlage habe. Was solle man denn tun, wenn man plötzlich wegen eines familiären Notfalls in der Nacht auf eine andere Insel muss? Das Zitat des notleidenden Herrenos namens Ramón gipfelt in der Aussage: „Wir sind hier eingesperrt!“

Natürlich könnte es passieren, dass Oma Berta auf Tenerifa nachts um zwei Uhr einen Schlaganfall erleidet, ihr Neffe Ramón hier auf El Hierro festsitzt und auf den ersten Flieger um 08.55 Uhr warten muss. Mein Gott ist das schlimm! Da muss doch unbedingt eine Flutlichtanlage her, damit Ramón auch im Dunkeln starten kann!

Mal abgesehen davon, dass der gesamte Artikel vollkommen unsachlich Fakten durcheinanderwirbelt und aus dem Zusammenhang reisst, habe ich mich beim Lesen gefragt, wer so einen Schwachsinn überhaupt fabrizieren kann. Bei Recherchen zu anderen Beiträgen des Portals ist mir allerdings klar geworden, dass es dem Medienkonzern in der „Berichterstattung“ nur darum geht, mit negativen Schlagzeilen Angst und Unsicherheit zu erzeugen. Das garantiert  Aufmerksamkeit im Internet und eine größere Reichweite.

Ich bin immer wieder erstaunt, was Menschen um mich herum offensichtlich wichtig ist. Ein hier auf der Insel lebender (körperlich fitter) Nordländer meinte mal allen Ernstes zu mir, die wichtigste Baumaßnahme im Hauptort von El Hierro wäre ein mehrstöckiges Parkaus im Zentrum. Mir ist der Kinnladen runtergefallen. Der Ort Valverde ist so klein, dass ich in vier Jahren noch nie mehr als 300 Meter gehen musste, um vom Parkplatz meines Autos zu meinem Ziel zu gelangen.

Andere möchten nachts am liebsten jeden Weg der Insel beleuchtet sehen. Es müsse ja gewährleistet sein, daß auch Kinder und Frauen in der Dunkelheit auf die Straße gehen könnten. Ja, das hat mir hier wirklich mal jemand gesagt. Er hatte vermutlich zu viele Krimis gesehen oder liest ständig Meldungen auf Plattformen wie weiter oben zitiert. Zum Glück ist die lokale Administration bezüglich Umweltverschmutzung durch Licht in den vergangenen Jahren auf der Insel ein wenig sensibler geworden.

Doch Meldungen wie die oben zitierte sind Gift. So ein Artikel wird dann schon mal von Menschen, die am liebsten alles in ihrem Leben unter Kontrolle haben wollen, lokalen Politikern auf den Tisch gelegt um zu zeigen, wie „die ausländische Presse“ über die Insel spricht. Hat aber auch den Vorteil, dass sich eine bestimmte Sorte Tourist selten auf eine Insel wie El Hierro verirrt.

Aber ich bin immer wieder erstaunt, in was für einer merkwürdigen Welt ich doch lebe …

Markiert in:

Wen wählen? Die ultimative Wahlempfehlung

Mond 700px

Wenn schon mal wieder Wahlen anstehen, mag ich gerne eine Empfehlung abgeben, wo das Kreuzchen an der richtigen Stelle steht. Dazu einleitend ein paar grundsätzliche Gedanken.

Demokratie als Staatsform ist schon seit vielen Jahren ein gesellschaftliches Scheingebilde. Mir fällt kein Land der Welt ein, in dem die Mehrheit der Menschen (Demokratie = Herrschaft des Volkes) viel zu sagen hätte. Hätten sie etwas zu sagen, würde mit Sicherheit nicht das Vermögen in den Händen von einigen ganz wenigen konzentriert sein, sondern allen zugute kommen. Aber immerhin schaffen es die wenigen, die Mehrzahl der Menschen so zu manipulieren, daß diese in dem Glauben bleiben, sie hätten irgendetwas zu sagen. Regelmässige Wahlen gehören zu diesem Spiel dazu.

Eine Demokratie setzt mündige Bürger voraus. Davon gibt es bedauerlicherweise nur sehr wenige. Nichts hätte den unmündigen Bürger besser deutlich werden lassen als die Aktion mit den Masken. Wären die Bürger als mündig angesehen worden, hätte man ihnen in einer Situation wie 2020 die Wahl gelassen, eine Maske zu tragen oder auch nicht. Aber es gab keine Wahl und es gab kaum mündige Bürger. Und die den Kurs bestimmenden Kräfte bekamen die Antwort, die sie sich gewünscht hatten. Bei ihrer weltweit angelegten Gehorsamkeitskampagne haben die meisten so reagiert, wie es von ihnen erwartet wurde. Die Mehrzahl lief ohne Mund und Nase herum, hatte die Augen auf die Propangandatafeln der Herrschenden gerichtet und die Ohren geöffnet für eine aus allen medialen Kanälen strömende Propaganda. Auf diese Weise terrorisiert ließ sich die Mehrheit der Bevölkerung Injektionen spritzen, über deren Inhaltsstoffe und Wirkungen sie nicht einmal informiert wurden und nach denen auch kaum jemand fragte. Verständlicherweise, denn er oder sie hätte keine Antwort bekommen.

Ganz nebenbei schlossen sich angesichts der (inszenierten) Bedrohungslage die Mehrzahl der Parteien des politischen Spektrum zusammen, um Reste einer demokratischen Gesellschaft wo es ihnen möglich war zu beseitigen. Diese Aktion nannten manche von ihnen „Rettung der Demokratie“. Vor den in diesem Jahr anstehenden Wahlen laufen genau die Politiker, die eifrig bemüht sind die Demokratie zu schleifen, an der Spitze von Aufmärschen, in denen sie alle, die nicht zur großen Koalition der „Demokratieretter“ gehören, als Gefahr für selbige hinstellen.

Die einzige stimmenmäßig maßgebliche Partei, die in den vergangenen Jahren noch den Mund aufmachte, war in Deutschland die AFD. Bis heute stellt die AFD im Bundestag Anträge, die in einer Demokratie unbedingt eine Mehrheit erhalten sollten, wie z.B. den Antrag zur Ablehnung der regelwidrigen Machtausweitung der WHO oder für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg. Es ist allerdings von jeher im deutschen Bundestag üblich, keinen Anträgen zuzustimmen, die von einer Partei gestellt werden, die nicht die eigene oder Teil der Regierung ist. Um das zu unterstützen wurde irgendwann der (grundgesetzwidrige) Fraktionszwang eingeführt. Anträge einer oppositionellen Partei haben nur in seltensten Ausnahmefällen eine Chance. Diese Erfahrung durften alle Parteien in einer Oppositionsrolle machen seitdem es den Bundestag gibt.

Es gibt aktuell in Deutschland zwei oppositionelle Parteien, die Chancen haben, bei den diesjährigen Wahlen die von den etablierten Parteien definierten Hürden zum Ausschluß von Minderheiten  zu erfüllen. Einmal haben wir da die „Alternative für Dumme“. Diese Partei hat es geschafft, sich als Opposition aufzubauen, was bedeutet, dass sie ziemlich schlau ist. Sie ist deshalb eine Alternative für Dumme, da sie keine wirkliche Alternative zu den Entwicklungen einer Gesellschaft bietet, in der der Mensch Schritt für Schritt entmenschlicht wird. Wer mit dem Gedanken spielt, beim Kreuzchen-Spiel dieser Partei ein Kreuzchen zu setzen, sollte sich darüber bewusst sein, dass die Partei wie fast alle anderen Parteien auch in erster Linie nationale Interessen verfolgt. Uns soll es gut gehen, egal wie es den anderen geht. (Spitzenreiter bei dieser Einstellung ist allerdings die Partei der Heuchler und Selbstgerechten, die für ein sauberes Deutschland den Rest der Welt verdreckt.) Wer trotzdem mit dem Gedanken spielt, die AFD zu stärken, sei ein intensives Studium ihrer systemkonformen Grundlagen empfohlen, wo von der „Festung Europa“ zu lesen ist und man sich auch vehement für die Nutzung von Atomkraft ausspricht.

Die andere Partei gruppiert sich um Sarah Wagenknecht, deren Stellungnahmen ich seit vielen Jahren schätze und der ich wünsche, dass sie bei ihrem Hervortreten als eine wirklich oppositionelle Politikerin weiterhin viele Schutzengel um sich hat. Das Programm des BSW bietet reale Alternativen. Wie viele Menschen es außer Frau Wagenknecht in dieser Partei noch gibt, die politisches Rückgrat haben, kann ich nicht beurteilen.

Zurück zu den grundsätzlichen Fragen der Staatsform, in der wir leben und von der viele glauben, dass es sich um eine Demokratie handeln würde. Was hat ein nationales Parlament oder was haben Vertreterversammlungen auf anderen Ebenen (Länder, Städte, Gemeinden, Bezirke) heute zu sagen? Im Prinzip nichts. Die, die die wirtschaftliche Macht haben, haben diese so abgesichert, dass es keinem Staat, keinem Land und keiner Stadt möglich ist, einen Weg einzuschlagen, der ihnen nicht passt. Wer dafür Beipiele sucht beschäftige sich gerne mit Versuchen von Regierungen, vom vorgegebenen Kurs abzuweichen. Wenn es ein kompletter Staat wie z.B. Griechenland ist, wird dieser schnellstmöglich wieder auf Kurs gebracht. Dabei helfen internationale Regulierungsinstitution wie die Weltbank, der IWF oder in Zukunft laut Plan die WHO.
Für Einzelpersonen, die im Widerspruch zum vorgegebenen Kurs eine gewisse Bedeutung erlangen, gibt es auch in unseren „Demokratien“ vielfältige und nicht besonders demokratische Methoden, sie wieder unbedeutend werden zu lassen.

Leider funktioniert unsere Gesellschaft so. Mir wurde manches deutlicher, als ich mich als Jugendlicher per Anhalter durch Europa bewegte und bei diesen Reisen oftmals auf Menschen traf, denen die Interna der Macht näher waren als denen, die draußen vor der Tür hocken und brav ihren Medienbrei schlucken. So erzählte mir einmal jemand aus der oberen Etage eines Mineralölkonzerns, dass man in ihrem Hause der Anti-Atomkraftbewegung sehr dankbar sei. Man hätte zum Bau weiterer Atomkraftanlagen langfristige Verträge geschlossen und es könnte seiner Firma nichts besseres passieren, als dass der Bau von Atomkraftwerken gestoppt würde. Sie bräuchten in dem Fall nicht zu bauen und würden auf Basis ihrer Verträge trotzdem verdienen.

Auf der Ebene der Entscheider gibt es keine Kreuzchen. 

Wer durch Wahlen an einer Gestaltung des gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte, hat diese Möglichkeit an anderer Stelle. Ein paar Beispiele:

Du hast eine Wahl zwischen Bargeld- und Kartenzahlung. Dies ist aktuell das wichtigste Vehikel, um gegen den weiteren Ausbau des Kontrollstaates zu protestieren.

Und es gibt mehr Möglichkeiten, bei denen Du die Wahl hast: Du kannst wo möglich auf alles verzichten, was mit „Smart“ beginnt. Du kannst Dein Amazon- und insbesondere dein Paypal-Konto löschen. Du kannst Deine GMail löschen und (so weit noch möglich) auf alle mit Google verbundenen Dienste verzichten. Du kannst die Nutzung Deines MÜG* auf das reduzieren, was unverzichtbar ist, um noch am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Meine ultimative Wahlempfehlung ist ein Kreuzchen bei dir selber. Es ist ein Schritt in die Selbstverantwortung. Unsere Welt ist nicht komplexer als je zuvor. An „Experten“ zu deligieren ist dummes Gerede derer, die diese Experten bezahlen. Lass Dich nicht blenden, schärfe Deine Wahrnehmung und vertrau Dir selber!

* MÜG (Mobiles Überwachungsgerät, oftmals auch Smartphone genannt)

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Matthias‘ Yoga

Matthias Yoga

Yoga ist für mich der Weg in den Tag. Dabei ereignet sich jeden Morgen ein bewusstes Einlassen auf meinen Körper, eine Hinwendung zu dem was es braucht, um gut einen weiteren Tag in der Welt der Körper zu verbringen. Meine Yogaaktivitäten sind flexibel und der zeitliche Rahmen erstreckt sich von einer 15minütigen Kurzversion bis zu einem dreistündigen Programm. Auch das Frühstück gehört dazu, das ich gerne mit viel Ruhe vorbereite und zu mir nehme.

Seit vielen Jahren geniesse ich den Luxus, meine Zeit nach eigenen Vorgaben einzuteilen. Das hat weniger etwas damit zu tun, dass ich es mir leisten kann, als dass ich gelernt habe, mir diese Lebensweise zu leisten. Und so ist es mir u.a. gelungen an den meisten Tagen des Jahres eine zwei- bis dreistündige Yogavariante in meinen morgendlichen Alltag zu integrieren.

Mein Weg aus dem Bett führt ohne Umwege das ganze Jahr über unter eine kalte Dusche. Das belebt schon mal ungemein. Als nächstes bereite ich mir eine große Tasse mit warmem Wasser, setze mich auf einen Meditationsplatz, lasse die Gedanke strömen wie sie strömen möchten und trinke. Das belebt im Inneren und an manchen Tagen führt von dort ein direkter Weg zur Entleerung des Darmes. Aus der sitzenden Position heraus mache ich erste Übungen, die Muskulatur zu beleben und komme dann vom Sitzen ins Stehen.

An dieser Stelle beginnt, was die meisten Menschen unter „Yoga“ verstehen: Körperübungen, auch Asanas genannt. Das Gerüst meines ganzheitlichen Körpertrainings sind fünf Folgen des Sonnengrußes. Dieses Gerüst fülle ich mit dem, was mir in etwa 20 Jahren Yogapraxis begegnet ist und was ich für meinen Körper als wichtig und unterstützend erfahren habe.

Meine erste Begegnung mit Yoga habe ich vor mehr als 40 Jahren im Breitensportprogramm der Hamburger Universität gemacht. Damals redeten alle von Yoga und deshalb wollte ich das auch mal probieren. Es war eine Qual und gleichzeitig der Beginn einer etwa 20jährigen Yogapause. Erst bei Andro kam ich in Berlin wieder mit Yoga in Berührung. Wer an seinen Workshops teilnahm kam um Yoga nicht herum. Und siehe da, das hat mir richtig Spaß gemacht! Andro hatte aus Indien ein Yoga mit Mantras mitgebracht. Und mit Stimme werden viele Asanas zu einem ganz besonderen Erlebnis. Nach diesem anregendem Impuls für eine neue Yogapraxis habe ich mich weiter umgesehen und Unterricht in sehr unterschiedlichen Methoden und bei vielen Lehrer*innen genommen. Überall konnte ich etwas für mich mitnehmen und in meine individuelle Praxis integrieren.

Mir ist aufgefallen, dass es auf beides ankommt, Lehrer*in als auch Methode. Vielleicht mal abgesehen von Methoden, die aus den kommerziellen Interessen des Anbieters heraus dem Lehrer keinen Freiraum geben, da es keine Abweichung von der vorgeschriebenen Abfolge und Durchführung der Asanas geben darf. Da ich viele Kenntnisse über den Körper in meinen Ausbildungen für  Tanz, Theater und Körpertherapie gewinnen konnte, mache ich nicht alles, was man mir sagt. Das führte z.B. beim Bikram-Yoga dazu, daß ich darauf hingewiesen wurde, ohne Attest eines Arztes dürfte ich die Übung nur exakt so machen, wie sie von Herrn Bikram Choudhury vorgeschrieben sei. Ansonsten dürfte ich nicht weiter am Unterricht teilnehmen. Das war somit meine letzte Stunde beim Schwitzyoga. Übrigens eine geniale Geschäftsidee, dieses Yoga bei Raumtemperaturen, die man nur in den Studios von Herrn Bikram vorfinden kann …

Am wenigsten konnte ich bei meinen Yoga-Erkundungen etwas mit Unterricht nach Leistungsaspekten anfangen. Diese Art der Praxis habe ich insbesondere immer wieder beim Kundalini-Yoga angetroffen:

„Noch eine Minute - 15, 14, 13, 12, 11, 10 … Haltet durch, gleich hast du’s geschafft!“

Natürlich verkauft sich leistungsorientiertes Yoga am besten in einer Gesellschaft, in der Menschen beigebracht wurde, leistungsorientiert zu denken und zu leben. Sie haben mit dieser Form von Yogapraxis ein weiteres Tool, mit dem sie sich durch’s Leben quälen können.

Doch es geht auch anders.

Ein Lehrer und Impulsgeber meines Yoga war ein Trainer in einem ganz normalen Fitnisstudio. Der redete in seinem Yogaunterricht viel über Politik und Gott und die Welt, aber es wurde nicht langweilig, denn beim Reden hat er die Übungen ganz nebenbei gekonnt angeleitet. Dieser Lehrer hat mir viel Vertrauen gegeben mich an Positionen heranzutrauen, die ich mir zuvor für mich nicht hätte vorstellen können. Leider war der Mann irgendwann weg.

Und dann natürlich gibt es noch Huby, Musiker und Yogalehrer, ein Mensch der Yoga lebt und wunderbar vermitteln kann. Ich sehe ihn oftmals bei meiner morgendlichen Praxis neben mir und spüre den sanften Impuls seiner Korrekturen, die nach vielen Jahren immer noch wirken.

Zurück zu meinen morgendlichen fünf Sonnengrüßen.

Sie sind wie gesagt das Gerüst für die Sequenz der Körperübungen, die zwischen 10 und gut 60 Minuten dauert. Die 10minütige Variante praktiziere ich, wenn ich z.B. mal morgens um 4 Uhr aufstehen muss, um zum Flughafen zu fahren. Da dies zum Glück selten vorkommt, hat dieser Teil meines Yogas meist eine Dauer von 40 bis 60 Minuten. Die kurzen Varianten sind simpel, je länger um so komplexer… Abgesehen davon, dass jeder einzelne Sonnengruß unterschiedlich und mit kleinen Variationen ausgeführt wird, gibt es zwei umfangreiche Variationsblöcke, von denen sich einer im drei- und der andere in einem siebentägigen Rhythmus wiederholt. Mit anderen Worten ist der Ablauf jeden Tag etwas anders und zusätzlich gibt es noch jede Menge weiterer Abwandlungen, die spontan integriert werden können. Verstanden? Nein? Macht nichts. Ist ziemlich komplex, abwechslungsreich und erfordert auch nach jahrelanger Praxis höchste Präsenz. Mich unterstützt eine an den Körperhaltungen orientierte Atmung und bei vielen Asanas die Stimme, denn ich habe in meiner Praxis mit den Jahren die Idee von Andro weiterentwickelt, Asanas mit Stimme zu verbinden.

Eine Phase stillen Sitzens lässt mich meinen Körper im Raum spüren und seine Weite wahrnehmen.

Und dann kommt das Frühstück …

In meiner Yogapraxis taucht immer wieder meine gesamte Existenz als Wesen in einem Körper auf. Abgesehen davon, dass wie schon oben beschrieben alle möglichen Lehrer auftauchen, sind auch andere Menschen und Räume in Verbindung zu bestimmten Asanas oder Tönen vorhanden. Es ist so, als ob in bestimmten Positionen oder Schwingungen Menschen und Orte aus meiner Vergangenheit lebendig werden würden. Sie sind einfach da, zeitlos, jetzt …

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Klimawandel – ein Problem? Hier kommt die Lösung!

Bluete Australische Silbereiche

Warum schreien eigentlich immer alle? Wer sich nicht in eine medienbereinigte Oase zurückzieht, kommt im Alltag um das Thema „Klimawandel“ nicht herum. Zwei Wochen kein Regen, zwei Wochen viel Regen, egal – alles was von oftmals auf merkwürdigen Grundlagen beruhenden statistischen Mittelwerten abweicht, wird zu einem Problem, zu einer Katastrophe, zu einem Inszenarium des Weltuntergangs.

Wie ich in einer Broschüre der Jehovas Zeugen lesen konnte, hat selbst diese Gruppe erkannt, daß sich das Klima wandelt, die Ressourcen geplündert und „die Gesundheit des Planeten Erde“ in Gefahr sei. Deshalb hat man ein kleines Heft in einer Auflage von 13 Millionen Exemplaren gedruckt und dieses in 252 Sprachen übersetzt. Wie viele dieser Hefte auf El Hierro gelandet sind, konnte ich nicht herausfinden. Ich habe zwei erhalten, ein Exemplar in meinem Briefkasten am oberen Eingang und eines wurde  mir am unteren Eingang der Finca unter die Tür geschoben. Wer Mitglied der Jehovas Zeugen ist, kann angesichts der Lage auf dieser Welt beruhigt sein: Die kennen nämlich einen Mann, der alles unter Kontrolle haben soll. Und deshalb wird alles gut werden. Sagen sie. Dafür muss man allerdings Zeuge Jehovas werden.

Alle anderen dürfen weiterlesen.

Ich habe mehrfach in diesem Blog zu Klimathemen geschrieben, da die Art der Allgegenwärtigkeit dieser Thematik in den Medien und durch das Gerede vieler Menschen mir auf die Nerven geht. Da finde ich reihenweise Parallelen zur Panikmache während der Ausbreitung eines friesierten Virus namens Corona. Ein Vergleich zwischen diesen Ereignissen soll jedoch nicht Thema dieses Beitrags sein.

Und es geht hier auch nicht um Grundsatzgedanken zum Thema „Klimawandel“. Dazu hatte ich vergangenes Jahr schon einen ausführlichen Beitrag geschrieben.  

Heute geht es um Lösungen! Und die sind eigentlich ganz einfach und kosten nicht viel Geld.

Vorweg: Lösungen für die Zerstörung und Ausbeutung des Planeten Erde kann es nur geben, wenn sich der Mensch diesem Planeten wieder zuwendet. Dies sollten alle tun.

Mein Reformvorschlag konzentriert sich auf eine Phase, in der ein Mensch zum Leben in dieser Gesellschaft geformt wird. Das ist die Schule und die Universität.

Hier bitte umgehend folgende Änderungen durchführen:

1. Drei Monate in der Natur
Lernen auf dem Bauernhof oder im Wald! Kinder und Jugendliche verbringen einen Teil des Schuljahres oder des Semesters in der Natur. Sie lernen die Wachstumsprozesse der Natur kennen. Sie pflanzen, ernten und machen sich mit der Zeit zwischen Saat und Reife vertraut. Ihre Aufgaben sind altersspezifisch und ohne Einsatz von Maschinen. Ein Programm, das sich über die gesamte Schul- und Studienzeit hinzieht. Hierfür sind pro Jahr insgesamt drei Monate vorgesehen.

2. Kochen
Wir bereiten uns das Essen wieder selber. Ein Leben ohne Fertig- und Halbfertigprodukte ist möglich und mit einfachen Zutaten lässt sich eine leckere Mahlzeit zubereiten. Das kann jeder und Kochen wird Teil der Abschlußprüfungen in Schulen und Universitäten. Zensuren gibt es nicht. Es darf aber schmecken …

3. Ein Rundgang in der Natur
Teil der Abschlußprüfung wird ebenso ein Rundgang durch einen Park oder einen Wald, bei dem mindestens fünf Vogelrufe erkannt sowie fünf Baumarten und fünf Kräuter benannt werden.

4. Leben und Sterben
Damit ich leben kann müssen andere sterben. Egal welchen Ernährungsvorgaben wir folgen – wir ernähren uns von anderen Lebewesen dieses Planeten.

Der Bezug zu dem, was ich zu mir nehme ist im Interesse der Produzenten eines Großteils der im Handel erhältlichen Nahrung immer mehr verdrängt worden. Und dieser Kontakt zum Ursprung unserer Nahrung soll weiter verdrängt werden. Auf diese Weise können einige mächtige und einflussreiche Menschen noch mächtiger werden.

Auf einem meiner Workshops in Italien habe ich vor Jahren einmal die Aufgabe gestellt, eine Zucchini bei ihrem Wachstum zu beobachten. Am letzten Tag des Gruppenprogramms sollte diese geerntet und gegessen werden. Das war für einige Teilnehmer*innen nicht möglich, da sie das Lebewesen in der Zucchini erkannt hatten. Pflanzen und Tiere sind Lebewesen wie wir. Wer Pflanzen und Tiere isst, sollte sich darüber bewußt sein, dass diese mal gelebt, gefühlt und geatmet haben. Ja, auch die Pflanzen haben gefühlt und geatmet.

Wer in der Schul- und Studienzeit drei Monate in jedem Jahr in der Natur verbracht hat wird ein komplett anderes Verhältnis zur pflanzlichen Nahrung bekommen. Und es ist dann an der Zeit hinzuschauen, daß das Schlachten von Tieren heutzutage aus unserem Umfeld entfernt wurde. Das wurde mit fast allem gemacht, was uns daran erinnern könnte, daß wir sterblich sind und sterben werden. Wer Fleisch ißt sollte spätestens nach der Schule eine Woche auf einem Schlachthof verbringen, um zu erfahren, wie es Tieren geht, wenn sie sterben müssen. Ein paar zusätzliche Tage in Betrieben mit Massentierhaltung würde vermutlich zur Folge haben, daß sich beim Thema „Fleischkonsum“ einiges ändern würde.

Nicht umsetzbar?

Doch, denn es ist alles ganz einfach.

Das Thema der Zerstörung dieses Planeten begleitet mich, seitdem ich in die Schule gegangen bin. Effektive Änderungen bezüglich dieses Selbstzerstörungsprozesses wurden in der Zeit, die ich mich auf diesem Planeten aufhalte, nicht getroffen. Ich könnte hier noch zusätzlich seitenweise konkrete Vorschläge bringen, was die Regierenden alles machen oder hätten machen können - wenn sie denn nur wollten.

Wir brauchen zur Lösung der Krise des Planeten weder Verbote, noch Einschränkungen, noch CO2-Messungen, noch Statistiken oder Konferenzen. Wir brauchen eine Veränderung der Lebensweise. Leben mit der Natur und ohne Angst vor dem Sterben ist etwas Schönes. Die obigen Vorschläge lassen sich im kleineren Rahmen und in Ansätzen überall umsetzen, in jedem Land, in jeder Stadt, jedem Dorf und in jeder Familie, jedem Haushalt. Sie können jederzeit der politischen Agenda derer entgegegen gestellt werden, die noch nie etwas ändern wollten, auch wenn sie die ganze Zeit davon reden ...

Bei Umsetzung wird sich die Klimakrise in Luft auflösen.

 

Eine Leserin (Lehrerin) schreibt dazu am 29.04.:
Real wird Kindern und Menschen jedes eigene praktische Handeln gerade abgwöhnt… das führt dazu dass immer mehr Kinder psychisch krank werden… weil ihnen die Selbstständigkeit fehlt die Welt zu „begreifen“ und kleine Probleme zu lösen.

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Der Sinn des Schreibens

Wurzel neuronale Netze by Matthias

Die meisten Menschen haben sich sicher schon einmal nach dem Sinn des Lebens gefragt. Das ist allerdings eine vollkommen überflüssige Frage. Sie basiert auf der Annahme, daß es irgendeine Macht wie z.B. einen Gott irgendwo „da oben“ geben könnte, der nach den gleichen Prinzipien funktioniert, wie wir uns hier als Menschenwesen in unserer Alltagsrealität wahrnehmen. So einen Gott gibt es nicht, denn er ist eine reine Projektion unserer menschlichen Eigenschaften und damit eine Form von Ablenkungsmanöver von den wirklichen Fragen des Lebens. Um es also bezüglich der Frage nach dem Sinn des Lebens kurz zu machen: Es gibt keinen „Sinn des Lebens“, denn Leben ist etwas was einfach IST.

Es macht allerdings durchaus Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, wie ich mein Leben in der mir als Alltags- mehr oder weniger bekannten -realität gestalte. Und was innerhalb des mir zur Verfügung gestellten Rahmens Sinn macht oder auch nicht. In diesem Sinne habe ich mich in den vergangenen Monaten immer wieder mit der Frage nach dem „Sinn des Schreibens“ beschäftigt. Ergebnis meiner Reflektionen war, daß ich -wie in der Rückschau in diesem Block ersichtlich wird- wenig geschrieben habe.

Dabei schreibe ich eigentlich gerne.

Die Software dieses Blogs zählt Zugriffe auf die einzelnen Beiträge. Da war ich doch gerade erstaunt, als der letzte Beitrag vom 24. Februar 2024 insgesamt 920 mal aufgerufen wurde. Was die Software mir nicht verrät: welchen Anteil an den Aufrufen haben reale Menschen und wie viele Roboter oder kurz Bots genannt haben diesen Beitrag gelesen?

„Bots“ – allein schon der Name. Das klingt doch so süss, wie kleine Tierchen, die durch das Internet krabbeln. Dabei handelt es sich bei diesen „Bots“ fast ausschließlich um die Fangarme und Saugnäpfe von Datenkraken, die in erster Linie dazu eingesetzt werden, die Macht ihrer Auftraggeber weiter auszudehnen.

Zurück zu meinem Blog: Ich gehe nach eigenen Schätzungen davon aus, daß vielleicht 100 bis 200 Menschen den Beitrag vom 24.02. gelesen haben. Ob sie dabei nach dem ersten Absatz schon wieder mit ihrer Aufmerksamkeit woanders hingegangen sind oder bis zum Ende gelesen haben entzieht sich meiner Kenntnisse. Ich überprüfe weder Herkunft noch das Verhalten von Besucher*innen meiner Webseiten. Und es gibt auch keine sogenannten Cookies, mit denen jemand Spuren bei mir hinterlässt. Aber es gibt diese neugierigen Datenkraken, die in den vergangenen vier Wochen etwa 700 mal vorbeigeschaut haben und ohne zu fragen meine Texte lesen, kopieren und zum eigenen Training benutzen. Auf diese Weise lernen ChatGTP und andere so zu schreiben, daß es den Anstrich von Kreativität gewinnt. Ich habe leider keine Möglichkeit, den Bots meine Texte für ihre Trainings zu entziehen.

Natürlich werden ein paar ganz Schlaue jetzt sagen, daß es doch gesetzliche Möglichkeiten gäbe, Besuche der KI zu Trainingszwecken zu unterbinden. Aber das ist Quatsch. Die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten sind wie so oft auf dem Boden der Unkenntnis von Bürokraten gewachsen, die meilenweit entfernt von der Realität des Internets sind. Ja, ich habe eine Möglichkeit, den Bots ein Verbotsschild vor die Nase zu halten. Für den Fall, dass sie das akzeptieren sollten, würde ich aber auch in keiner Suchmaschine mehr vorkommen.

Es wäre ganz einfach, einen Standard zu definieren, der den Kraken signalisiert, daß ich als Schöpfer meiner Worte nicht einverstanden damit bin, daß er meine Webseite zu Trainingszwecken der KI besucht. Und du darfst raten, welcher Internetmonopolist verhindert, so einen international gültigen Befehl zu implementieren.

Macht es mir Spaß für Maschinen zu schreiben? NEIN

So einen Beitrag im Blog zu schreiben ist ne Menge Aufwand. Da geht so ein halber Tag bei drauf. Schreiben, reflektieren, recherchieren, überarbeiten, korrigieren, Foto aussuchen, technische Probleme bei Einstellen in die Blogsoftware lösen, online noch ein oder zwei mal lesen und überarbeiten. Das sind schon einige Stunden. Jetzt mal abgesehen von der Reflektion, die so einem Beitrag vorausgeht. Und dann vielleicht 30 bis 50 Menschen, die bis hierhin gelesen haben?

Bitte nicht falsch verstehen – ich freue mich über jede einzelne Person, für die meine schreibend geäusserten Gedanken eine inspirierende Quelle sind.

Aber macht Schreiben heutzutage überhaupt noch Sinn? Unsere Aufmerksamkeit wird überrollt von Informationen. Die Bots schreiben ohne Unterlass und viele Menschen schreiben inzwischen wie Bots, sodass in vielen Kommunikationen kaum zu unterscheiden ist, ob Roboter oder Mensch. Und wir werden gezwungen, ständig haufenweise Müll zu lesen. Und in diesen Haufen aus Unrat sollen wir tagtäglich herumwühlen, um noch einen Knochen zu finden, an dem noch ein wenig Fleisch ist. Ich denke beim Schreiben gerade an die Kommunikation mit Behörden und Wirtschaftsunternehmen. Aber auch die Medien sind ein riesiger Haufen an Unrat. Suche zu irgendeinem aktuellen Thema mit der Suchmaschine und finde heraus, daß alle Treffer aus vorgekauten Texten bestehen, die meist auf eine einzige Quelle zurückzuführen sind. Und wenn du in Laune bist darfst du gerne recherchieren, wer diese Des-Informationsquelle der Medien finanziert …

Die Überflutung mit Text wirkt sich entsprechend auf die Aufnehmefähigkeit aus. Du bist immer noch da? Dann gehörst Du zu den ganz wenigen Ausnahmen von Menschen, die noch in der Lage sind, einen Text mit mehr als 200 Zeichen zu lesen. Wer bis hierhin (ca. 5500 Zeichen!) gelesen hat wird sicherlich mit mir übereinstimmen, daß in der schriftlichen Kommunikation heutzutage kaum noch jemand in der Lage ist, einen etwas komplexeren Text zu erfassen. Ich mache diese Erfahrung seit Jahren in der Kommunikation bei Anfragen für Veranstaltungen. Es ist absolut üblich, daß bei meinen Antworten auf Fragen einer interessierten Person meine individuellen Antworten, bei denen ich mir durchaus Mühe gebe, nur bis Zeile 5 gelesen werden und alles darunter entweder ignoriert oder später noch mal gefragt wird.

Was macht es unter diesen Umständen noch für einen Sinn zu schreiben?

Nun, wenn ich denn unter den gegebenen und hier beschriebenen Umständen die Kurve kriege bringt es mir auf jeden Fall Spaß ...

Mit meinem Blog verzichte ich auf Präsenz im sogenannten „Social Media“. Wenn Dir meine Gedanken wert sind, sie mit anderen zu teilen, darfst Du gerne auf diesen Blog oder einzelne Artikel in der von dir favorisierten Form von Netzwerkarbeit verlinken. Ich selber setze auf unkontrollierte Netzwerke …

Möchtest Du informiert werden, wenn ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Auf zum Tacoron!

Tacoron

Hier auf der Insel ist es möglich sich selber jeden Tag ein Geschenk zu machen. Es gibt dafür eine reichhaltige Auswahl. Heute ist es ein Ausflug nach Tacoron, einem Ort mit vielen Überraschungen.

Auf dem Weg dorthin machen wir einen kleinen Schlenker zum Markt in Valverde. Hier gibt es mehrere Stände an denen ältere Menschen Produkte aus eigenem Anbau verkaufen. Wir fahren gerne hierher. Weiter führt der Weg über den Inselrücken nach El Pinar. Hier habe ich vor einer Woche nach langem Suchen Ricardo gefunden. Er ist der einzige Schuster auf dieser Insel. Meine Birkenstock Clogs sind jetzt neu besohlt und sehen aus wie neu. Sie waren mal grau, sind jetzt schwarz, was sie sehr edel erscheinen lässt.

Weiter geht es auf der Südseite der Insel über kurvenreiche Straßen immer weiter nach unten bis wir am Tacoron anlangen. Eine karge Gegend mit bizarren Gesteinsformationen, die mir manchmal wie Geschichten aus einem Bilderbuch erscheinen. Tacoron liegt am Mar de las Calmas, zu deutsch am Meer der Stille. In der Tat ist das Meer bei Ankunft heute so ruhig, wie ich es hier noch nie erlebt habe. Obwohl schon fast Mittag sind nur ein paar wenige Angler auf den Felsen. Irgendwo im Wasser schwimmt auch jemand. Über eine der Leitern lasse ich mich mit Schnorchelausrüstung ins Wasser gleiten und beginne meine Erkundungen zwischen den Felsen. Das war mir bisher an dieser Stelle noch nie möglich. Erstaunt stelle ich fest, dass die Felsen hier unter Wasser sehr steil abfallen. Ich gleite durch ein Gebirge, bin ein Fisch unter vielen grösseren und kleineren Fischen und lasse mich wie sie von der sanften Dünung bewegen.

Allzu lange bleibe ich nicht im Wasser, das heute relativ kühl ist. Beim Ausstieg sitzt ein nackter Greis wie ein Teufelchen aus einem Bilderbuch vor mir auf einem Felsen. Der Mann strahlt mich an und meint, hier wäre das beste Sanatorium der Welt. Als Schweizer muss er das wohl wissen … Auf einer kleinen Plattform lasse ich mich von der Luft trocknen, genieße das Rauschen der Wellen, ihren sprudelnden Kontakt mit den Uferfelsen, die wärmende Sonne, den angenehmen Wind.

Nach einem kleinen Rundklettergang durch die Bucht landen wir am Kiosk. Hier brät Josein Fisch, den er möglicherweise selber gefangen hat. Im Gespräch finden wir heraus, daß Josein Fischer und Bauer ist und von Donnerstag bis Sonntag den Kiosk am Tacoron bewirtschaftet. Nebenbei finden wir noch heraus, daß er in Guarazoca nur etwa 200 Meter entfernt von uns wohnt und somit unser Nachbar ist.

Menschen zu treffen scheint hier auf der Insel nach anderen Kriterien abzulaufen als anderswo auf der Welt. Es ist inzwischen mehrfach passiert, daß Gäste auf der Finca feststellen, vor Jahren im gleichen Dorf oder in nächster Nachbarschaft gewohnt zu haben. Bei meinem letzten Besuch am Tacoron kam ich bei heftigem Wellengang im Wasser ins Gespräch mit einem losen Freund von Bill Gates, woraus ich einige für mich interessante Erkenntnisse gewinnen konnte. Vieles passiert auf dieser Insel unerwartet.

Der Fisch ist hervorragend und von den 18 kross gebratenenen Sardinen auf meinem Teller verputze ich 15 mit allem was dran ist. Drei für Eylin, aber mehr wollte sie auch nicht …

Zurück geht es wieder durch mehrere Klimazonen zu einem stürmischen Empfang auf unserer Finca. Hier oben bleibt heute mal wieder kaum eine Mütze auf dem Kopf. Unten ist das Meer auf der Nordseite der Insel zu sehen, die Wellen dort heute vermutlich 4-5 Meter hoch. Der wachhabende Kater (heute: Rednose) freut sich uns wiederzusehen und nach einem kleinen Nickerchen schreibe ich diesen Text.

Eigentlich wollte ich noch schreiben weshalb ich so lange Wochen nichts geschrieben habe. Aber dazu habe ich gerade keine Lust mehr und das kommt dann wohl ein anderes mal …

Markiert in:

Das Mausspiel

Brueder

Zeit mal wieder von unseren fünf Katzen zu erzählen. Die drei Geschwister sind jetzt schon mehr als ein Jahr alt. Mit der Zeit haben sie ihre eigenen Charaktere herausgebildet. Rednose und Whitenose sind nicht mehr allein an der Nase zu unterscheiden …

Rednose ist ein sehr gesprächiger Kater. Da er auch beim Laufen oftmals nicht aufhören kann zu reden und die einzelnen Töne sehr lang sein können, bekommt das Ganze auf Treppen eine kuriose Note. Da wird aus einem langestreckten Miau dann ein staccatoartiges miau-au-au-au-au-au. Jede Stufe ein Ton. In diesem Fall handelt es sich um eine Treppe mit 5 Stufen …

Paulina ist eine Jägerin und steckt die beiden Jungs bezüglich Intelligenz in die Hosentasche. Sie weiss genau, in welchem Haus sie über welches Kippfenster reinkommen kann. Das macht sie allerdings nur, wenn jemand von uns im Haus ist. Gerade sitze ich im Corazon. Hier springt die Katze außen auf die Fensterbank und kennt genau die Stelle, an der sie den oberen Rahmen des Fensterflügels zu fassen bekommt, um von dort aus unter der Decke auf einem Regal mit Gläsern entlangzubalancieren. Dann kommt ein Sprung, der Raum wird inspiziert und ein Plätzchen zum Dösen gesucht. Die Jungs haben ihr dabei immer wieder zugeschaut, springen aber an der falschen Stelle auf den Rahmen, verheddern sich im Fensterbeschlag, rutschen nach unten und landen mit einem Plumps wieder draußen auf dem Boden.

Paulina hat auch als Einzige herausgefunden, dass man ein Glas mit Mandelmusresten nicht nur oben am Rand abschlecken kann, sondern es die Möglichkeit gibt, die Pfote in das Glas zu stecken und danach genüsslich abzulecken. Da die Jungs das nicht so recht schnallen, lecken sie gerne mal mit an Paulinas Pfoten. Vor ein paar Tagen hatte Paulina ihren Kopf mal zur Abwechslung in das Glas gesteckt. Danach waren die Jungs begeistert dabei, ihr auch die letzten Reste Mandelmus hinter den Ohren abzuschlecken.

Als zweites Frühstück gibt es weiterhin jeden Morgen das schon traditionelle Papayamüsli. Dies besteht aus kleingeschnittener Papayaschale, eingeweichten Haferflocken und ein wenig Hafermilch. Die Zubereitug dieser leckeren Mahlzeit wird täglich von einem Maunzkonzert begleitet. Auf der Finca wachsen inzwischen überraschend viele Papayapflanzen, da die Katzen für eine entsprechende Verteilung der Papayakerne sorgen.

Katerchen und Romina machen sich nichts aus Papaya. Geschmacksbildung findet hier offensichtlich wie bei Menschen in den ersten Lebensmonaten statt. Unsere beiden großen Katzen haben eh ihren ganz eigenen Rhythmus. Romina hat vermutlich ein nettes Plätzchen zwischen Kakteen und Feigen auf einem verwilderten Nachbargründstück. Wenn der Hunger ruft kann man sie schon von weitem die Grenzmauer entlang stolzieren sehen. Manchmal vergisst sie auch das Essen und scheint sich in ihrer Höhle sehr wohlzufühlen.

Katerchen schafft es immer wieder tagelang außerhäusig zu bleiben. Vermutlich hat er Kumpel im Dorf oder sonstwo. Wenn er zurückkommt hat er manchmal eine blutige Nase. Der kleine Raufbold hält den Fincakatzenrekord an Verletzungen. Wenn er dann nach ein paar Tagen wiederkommt ist er sehr anhänglich und gesprächig, so als wolle er unbedingt mitteilen, was er alles erlebt hat. Oft macht er auch eine recht bedröhnten Eindruck, wenn er wieder auf die Finca kommt. Wo kriegt dieser Kater seine Drogen her? 

Und es ist immer schön, wenn die Katzen nach Abwesenheit wiederkommen. Es gibt Autos und es gibt Rattengift.

Alle fünf sind auch gut an ihren Stimmen zu unterscheiden. Katerchens Laute klingen oft gurrend und als ob er die Töne in der Kehle rollen würde. Romina muß eine guten Draht zu Ziegen haben. Sie meckert. Rednose trabt mit miau-au-au-au durch die Gegend, während Whitenose eine etwas höhere Stimmlage hat. Paulina hat ein leicht klagend fragendes Maunzen. Nur wenn sie gerade eine Maus gefangen hat gerät sie stimmlich in Ekstase.

Ach ja, das Mausspiel … das geht so: Paulina fängt eine Maus. Sie spielt mit dem Tier bis die Maus schlapp macht. Die Jungs sitzen daneben daneben und schauen zu. Dann wirft sie die Maus hoch in die Luft. Wer sie fängt, darf sie fressen …

Markiert in:

Mal wieder eine Tetanusimpfung?

Katerchen Wunde

Nach mehr als 30 Jahren ohne Impfung liegt diese Frage auf der Hand. Zumal ich bald zur Risikogruppe gehöre. Denn an Tetanus sind in den vergangenen Jahrzehnten fast nur Menschen über 65 gestorben. Und ich bin prädestiniert: Kleine Verletzungen ziehe ich mir laufend zu. Und in der Erde wühlen, wo sich die bösen Bakterien bevorzugt aufhalten, tue ich fast jeden Tag. So begann vor ein paar Tagen meine Recherche.

Ich habe Impfungen gegenüber bisher eine sehr entspannte Haltung gehabt. Als Kind wurde ich gegen alles mögliche geimpft, als Erwachsener habe ich den Sinn weiterer Impfungen nicht recht eingesehen. Wirklich kritisch gegenüber Impfungen wurde ich aber erst in den vergangenen Jahren, als man in Deutschland und Europa auf Grundlage von frisierten Statistiken gesetzliche Vorschriften einführte, die Eltern dazu zwangen, ihre Kinden gegen Masern zwangsimpfen zu lassen. Corona hat dieses Thema dann noch getoppt und der von Impfgegnern geprägte Begriff einer „Impfdiktatur“ deutet durchaus in eine Richtung, in die es beim Thema Impfen inzwischen geht. Eine wissenschaftsbasierte Begründung für verschiedenste in den vergangenen Jahren angeordnete Zwangsimpfungen kann ich nicht entdecken. Impfgegner bin ich nicht. Aber ein Anhänger der freien Meinungsbildung und der individuellen Entscheidungsfindung ohne Vorgaben von anderen.

Aber nun Tetanus. Ist ja immerhin noch eine freiwillige Impfung. Und dagegen lässt sich doch nun wirklich fast jeder impfen! Ich habe also recherchiert. Los ging’s mit den Suchmaschinen, mit denen fast alle suchen. Ganz oben bei Google tauchen ausschließlich Treffer aus dem Wahrheitsministerium auf. Das ist bei Gesundheitsfragen das sogenannte „Gesundheits“ministerium mit angeschlossenen Instituten namens „Robert Koch“ und „Paul Ehrlich“. Zum Thema „Nebenwirkungen“ komme ich hier nicht weiter. Mal abgesehen von der wiederkehrenden Aussage: „Nebenwirkungen sind kaum bekannt“. Und das ist ein Satz,der seit Corona bei mir die Alarmglocken klingeln lässt. Es scheint sich im Neusprech dabei um einen Hinweis zu handeln, dass man sich von Herstellerseite nicht weiter mit Nebenwirkungen befassen möchte. In Ermangelung von Alternativen gehe ich auf die Seiten des RKI und stöbere ein wenig in Statistiken. Mein Fazit: An Tetanus stirbt in der Bevölkerung unter 65 Jahren in Deutschland seit Jahrzehnten so gut wie niemand, obwohl offensichtlich mindestens 20 Millionen Menschen in Deutschland keinen Impfschutz (mehr) haben. Über Nebenwirkungen der Imfung gibt es keine statistisch erfassten Daten. Anders gesagt: Das müssten die Angehörigen der nach einer Imfung verstorbenen ja erst einmal beweisen, dass für Tod oder Erkrangungen die Impfung verantwortlich sei.

Da ich bei Google und Co abgesehen von unbedeutenden Ausnahmen nur eine einzige Meinung finde, schaue ich als nächstes bei Suchmaschienen, die den Ruf haben, weniger manipulierte Suchergebnisse zu liefern. Da gibt es z.B. Metager. Und siehe da, schon auf der ersten Seite der Ergebnisse zeigt sich mir ein ganz anderes Bild als auf den Seiten der der Macht angepassten Suchplattformen. Hier finde ich auf der ersten Seite sage und schreibe fünf Treffer, die einer Imfung mit Tetanus kritisch gegenüberstehen. Die Artikel sind durchaus sachlich begründet und statistisch untermauert. Die Autor*innen sind wesentlich tiefer als ich in die Statistiken eingestiegen und stellen die Frage, mit welcher Begründung eigentlich diese Impfungen im bekannten Ausmaß überhaupt noch durchgeführt werden.

In der Suchmaschine „duckduckgo“ stoße ich letztendlich auf einen Artikel aus der Pharmazeutischen Zeitung, dem Zentralorgan der deutschen Apotheker. Dort wird auf eine wissenschaftliche Studie hingewiesen, die zu dem Schluß kommt, daß Auffrischungsimpfungen bei Diptherie und Tetanus im Erwachsenenalter komplett überflüssig seien. Die Autorin des Beitrags kommentiert, daß nationale Behörden ihre Gelder sinnvoller für die Verbesserung anderer Impfquoten einsetzen sollten.

Ich kann den gerade genannten Artikel bei Google im zumutbaren Suchbereich leider überhaupt nicht finden. (Google hat fast nur Links zu Webseiten von staatlichen Stellen, Krankenkassen, Pharmafirmen und auch allen möglichen Vereinen, die mit ich weiß nicht welchen Geldern ihre impffreundlichen Webseiten mit Informationen pflastern, die teilweise sogar falsch sind. So fand ich z.B. auf einer dieser Seiten die Aussage, man solle sich unbedingt gegen Tetanus impfen lassen, um nicht angesteckt zu werden. Zur Info: Tetanus ist nicht übertragbar …)

Was mir bei meiner Recherche am meisten auffällt, ist die hier so offensichtliche Manipulation bei der Nutzung von Internetsuchmaschinen. Es wird wohl nirgends wie bei Gesundheitsthemen so deutlich, daß ich als Nutzer der Internets an der Bildung meiner eigenen Meinung zu einem Thema gehindert werden soll. Dafür werden Webseiten, die nicht auf Linie der herrschenden Meinung sind, einfach rausgefiltert. Immerhin gibt es diese Seiten aber (noch).

Eine interessante und für mich lehrreiche Recherche. Was selbst gut informierte Menschen in meinem Umfeld nicht wussten: Eine Tetanusinfektion ist kein Todesurteil. Tetanus kann behandelt werden

Und noch ein paar Infos ... Auf den Seiten der Öffentlich Rechtlichen lerne ich bei RBB im Interview mit einem Experten: Während es 1970 noch etwa 100 Tetanusfälle in Deutschland gab, sind es jetzt Dank der vielen geimpften Menschen nur noch 15 Fälle pro Jahr. Wie gesagt, es geht um Erkrankungen, nicht um Todesfälle. Für diese Reduzierung von 100 auf 15 Erkrankungen bezogen auf die gesamte deutsche Bevölkerung lohnt es sich sicherlich, daß die Krankenkassen in Deutschland jährlich etwa 10 Millionen Tetanusimpfungen abrechnen. Eine einzelne Impfung kostet im Schnitt etwa 40 Euro. Die Tetanus-Diptherie-Kombi spült somit jährlich also geschätzte 400 Millionen Euro in die Kassen der Konzerne, die ihr Geschäft mit der Gesundheit machen.

Übrigens: Auch Tiere können Tetanus bekommen. In Deutschland rät die STIKO jedoch auf Grund der Nebenwirkungen dringlich davon ab, Hunde gegen Tetanus impfen zu lassen. Bei Katzen sind wenige Tetanusfälle dokumentiert. Unser Katerchen bekam mit seiner Beinverletzung eine ordentliche Wundbehandlung und jetzt geht es ihm wieder gut.

Verbunden mit der Natur

Eibisch

Nach fast zwei Wochen wieder auf der Insel wird mir immer klarer, was für ein Reichtum damit verbunden ist, hier zu leben. In Kontakt mit der Natur werden für mich Aspekte des Tantra spürbar, die ich bisher nicht so deutlich wahrnehmen konnte. Das aus dem Sanskrit stammende Worte „Tantra“ lässt sich u.a. mit „Gewebe“ übersetzen.

Im Tantra ist alles miteinander verwoben. Und dies wird für mich als Tantra praktizierender Mensch Schritt für Schritt deutlicher wahrnehmbar. Das bedeutet, mich tiefer und tiefer darauf einzulassen, Teil von allem zu sein, was in unserem Universum miteinander verbunden ist. Wer Tantra praktiziert, beginnt mitzuschwingen. Das Gegenteil davon ist das durchgeplante, organisierte und mehr oder weniger abgesicherte Leben. Auch ein Tantriker plant und organisiert, weiß aber tief im Inneren, daß es weder um Planung noch Organisation geht, sondern allein darum zu spüren, was angesagt ist. Eben mitzuschwingen …

Bei diesem Mitschwingen ist die Natur eine gute Lehrmeisterin. Nach fast zwei Wochen trockener Hitze gab es gestern Regen. Und alles geht mit. Die Katzen sitzen still da und schauen in die Weite. Die Pflanzen atmen auf. Es riecht anders. Und auch unsere Stimmung hat sich mit dem Wetterumschwung verändert. Ich kann gar nicht genau sagen wie …

Jeden Tag gibt es hier Neues zu entdecken. Da gibt es z.B. den Eibisch wie oben. Von dieser Spezie haben wir mehrere Pflanzen auf der Finca. Bisher meinten wir, daß es weiß- und rotblühende Eibische gäbe. Weit gefehlt! Die Eibische öffnen morgens ihre weißen und abends ihre roten Blüten. Die roten Blüten auf dem Foto sind noch in Warteposition für den Nachmittag. Ob sie das überall so machen, weiss ich nicht. Aber es ist einfach faszinierend.

Im Zusammenspiel mit vielen Erlebnissen der vergangenen Tage habe ich mich entschlossen, dem Workshop im Mai 2024 hier auf der Finca einen neuen Namen zu geben: „Verbunden mit der Natur“

Das klingt zwar unspektakulär, ist aber genau das, was uns Menschen fehlt, um das Dilemma des eigenen Lebens hinter uns zu lassen und einzutauchen, sich zu verweben. Ich bin auch immer mehr davon überzeugt, das hier der Schlüssel für die Probleme der Menschheit an sich liegen. Der Mensch kann die Wahl treffen, sich aus seinem unbewussten Dahinvegitieren herauszulösen und bewußt Teil des Lebens zu werden. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung, die als Teil im Gewebe eine durchaus gesellschaftspolitische Wirkung hat.

Und gleichzeitig sprengt Tantra Raum und Zeit.

 

Impressionen von der Insel

Giesskannen

Gegen sieben Uhr zeigt sich ein erster heller Streifen am Horizont. Bis die Sonne über den Berg geklettert ist, bleibt mir noch ausreichend Zeit für mein yogisches Morgenprogramm auf der Yogaplattform. Beim Gang über die Finca zerbröseln trockene Blätter zu Staub. Ich kann mich nicht erinnern, es schon mal so trocken hier erlebt zu haben.

Seitdem ich wieder auf der Insel bin, ist die Temperatur an den sieben Tagen zu keinem Zeitpunkt unter 27 Grad gesunken. Das ist ungewöhnlich und bisher selbst im Sommer noch nicht vorgekommen. Immerhin sind wir hier auf 600 Metern Höhe und es war bisher noch nie so warm, daß ich in den Morgenstunden vor Aufgang der Sonne im T-Shirt über das Gelände gegangen wäre. Die heißen Luftmassen kommen direkt aus Afrika.

Die Zeit von September bis Dezember ist seit Jahren auch Hochsaison für kleine und größere Boote aus Afrika. Das Meer ist relativ ruhig. Die Anzahl von Flüchtlingen ist allerdings aktuell auch für die durchaus tolerante kanarische Bevölkerung eine Herausforderung. Innerhalb von nur 48 Stunden kamen vergangene Woche auf El Hierro 1500 Menschen an. Insgesamt waren es in einer Woche 2300. Das katapultierte die Insel europaweit in die Schlagzeilen. Hier sind 11.000 Einwohner*innen gemeldet. Aber das ist nur die Statistik. Hier leben real etwa 5 – 6000 Menschen. Die Zahl an Migranten der vergangenen Woche entspräche relativ gesehen in etwa dem, wie wenn in Hamburg innerhalb einer Woche eine knappe Million Menschen ohne Koffer und Wechselwäsche ankommen würde.

Bei einem Blick aus dem Fenster sehe ich weiterhin kleine Dörfer, alte Vukankegel und das Meer. Flüchtlingslager sehe ich nicht. In der vergangenen Woche habe ich nicht einen einzigen Afrikaner gesehen. Man ist gut organisiert was den Umgang mit Migranten angeht.

Nach El Hierro kommen in erster Linie Menschen aus dem Senegal und Gambia. Den meisten von ihnen haben wir aus Europa und andere reiche Länder die Lebensgrundlagen nachhaltig zerstört. Seit Jahrzehnten werden die Küsten Westafrikas von schwimmenden Fischfabriken leergefischt. Bei diesem Raubzug mischen fast alle industriellen Nationen mit. Auf einem vor wenigen Wochen vor der Küste Gambias aufgebrachten Trawler waren die Garnelen teilweise schon in Kisten mit dem Aufdruck „aus zertifizierter nachhaltiger Fischerei“ verpackt. Den Menschen an den Küsten bleibt kaum noch was zum Leben. Die Menschen im Landesinneren Afrikas werden ebenso seit Jahrzehnten beklaut, indem man ihre Rohstoffe außer Landes schafft, ohne dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Politische Systeme, die sich nicht den Regeln der Reichen unterwerfen, werden destabilisiert. Wenn die davon betroffenen Menschen sich auf den Weg nach Norden machen, sollte sich niemand wundern. Und mir fällt abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen auch kaum eine Regierung ein, die sich für Wohlstand und Autonomie der afrikanischen Staaten einsetzen würde.

Wir sind hier auf El Hierro aktuell auf einer Route für Menschen aus Gebieten südlich der Sahara, die in Holzbooten etwa eine Woche unterwegs sind, bis sie ausgerechnet auf diese kleine Insel treffen. Ja nun, wir befinden uns am südwestlichsten Zipfel des politischen Europas. El Hierro war mal das Ende der Welt aus europäischer Perspektive und wird immer wieder weit draußen im Atlantik zu einem Brennpunkt zwischen den Welten. Zur afrikanischen Küste sind es etwa 250 km, aber die Boote vermeiden auf dieser Route mitten durch das Meer, vor der Küste Mauretaniens abgefangen zu werden. Offensichtlich wurden die in der vergangenen Woche eingetroffenen Boote von einem Frachter an die Leine genommen. Etwa 50 Seemeilen von hier mußten sie den Rest der Reise bis zum Zusammentreffen mit einem ersten spanischen Seenotrettungskreuzer alleine hinbekommen.

Wer hier ankommt wurde in den vergangenen Tagen umgehend nach Tenerifa gebracht. Das geht auch nicht anders, denn wo sollen die Menschen hier schlafen? Nur die Minderjährigen bleiben teilweise auf der Insel.

Die hiesige Bevölkerung geht mit den Herausforderungen entspannt um. Mit wenigen Ausnahmen versuchen alle politischen Lager Lösungen zu finden, was den plötzlichen Bevölkerungszuwachs angeht. Bezüglich der Wetterlage nun ja – die Menschen haben hier schon vieles erlebt und Extreme gehören irgendwie zum Alltag dazu. Ende der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es hier auf der Insel eine jahrelange Dürreperiode. Eine Folge davon war, daß in den folgenden Jahrzehnten mehr als die Hälfte der Einwohner*innen Hierros nach Venezuela oder nach Kuba emigrierte. In den vergangenen Jahren sind viele zurückgekommen. Trockenheit und Migration sind hier auf der Insel keine Fremdwörter …

Impressionen aus Hamburg

Hamburg Wells

In den Morgenstunden schiebt sich eine Armada von LKWs durch die engen Straßen. Da gibt es einen Wagen für Altpapier, einen für Plastik, einen für die Biotonne, einen exklusiv für Glas, einen anderen exklusiv für Altpapier aus Gewerbebetrieben. Natürlich gibt es auch Wagen für Altpapier und Glas von Normalbürgern. Es gibt einen LKW für Restmüll der Haushalte und einen für Müll von der Straße. Dazu pusten heulende Geräte Müll auf die Straße. Ein kleineres Fahrzeug fährt die Gehwege ab und erledigt ebenso Arbeiten, für die es früher Besen gab. Ein LKW bestückt mit runden Besen fegt den Müll von der Straße. Rückwärts fahrende LKWs signalisteren durch ein akustisches Intervallsignal, daß alles was hinter ihnen ist bei Nichtbeachtung plattgefahren wird. Es ist ein Konzert aus Hupen, Jaulen und Piepen untermalt von permanent laufenden Motoren.

Am Bahnhof Altona werden von der Bürgerinitiative „Prellbock“ Flugblätter verteilt. Es gibt noch Menschen, die analog kommunizieren. Das beeindruckt mich und erinnert auch ein wenig an vergangene Zeiten.
Wobei die analoge Kommunikation ja durchaus Zukunft hat, wenn man bedenkt, daß im digitalen Bereich immer mehr eine Regel durchgesetzt wird: Wer nicht die Meinung der Herrschenden vertritt, bleibt bei den fälschlicherweise mit dem Begriff „social media“ versehenen Plattformen draußen vor. Und es kann einem in Zukunft passieren, daß der Zugang zum eigenen Laptop mit Betriebsystem Microsoft verschlossen bleibt. Denn diese Firma kann nach ihren in diesen Tagen in Kraft tretenden Nutzungsbedingungen jeden vom Zugang zu seinen eigenen Daten ausschließen, der gegen „die Richtlinien“ dieses Konzerns verstößt. Wie so eine Befolgung der „Richtlinien“ gehandhabt wird, haben wir bei anderen digitalen Playern in den letzten Jahren erfahren dürfen.
Zurück zum Bahnhof Altona. Der soll stillgelegt werden. Der ganze Zugverkehr soll in ein paar Jahren über den Bahnhof Diebsteich laufen, der wie geplant schon jetzt viel zu klein für das zu erwartende Verkehrsaufkommen ist. Man arbeitet ja auch mit Plänen, die mehr als ein Jahrzehnt alt sind. Nebenbei soll dann noch die S-Bahn unterirdisch werden, um mehr freie Schienen über der Erde zu haben. Damit wäre die gesamte Hamburger Innenstadt für die kommenden Jahre eine Baustelle.

Naja, eine Baustelle ist Hamburg eh schon. Da es keine Planung für eine reale Wende in der Mobilität gibt, wird seit Jahrzehnten nur noch gebaut. Weniger Staus als vor 20 oder 30 Jahren gibt es für meinen Eindruck nicht - trotz progressiver Versiegelung der Landschaft durch Beton in Form von zusätzlichen Fahrspuren und neuen Autobahnen.

Mein Weg führt durch immer eintöniger werdende Straßen in Ottensen. Der Bäcker ist weg, das Haushaltswarengeschäft, der Schuster. Kurz vor dem Markt treffe ich auf einen Stand der Partei der Selbstgerechten. Mitten in der Fußgängerzone organisieren deren Mitglieder Spielangebote für Kinder. Anderwo liefern sie Waffen mit denen Kinder und deren Eltern umgebracht werden.

Der Wochenmarkt in Ottensen war noch nie sehr günstig, aber jetzt ist er noch teurer geworden. Das ist auch nicht verwunderlich bei einer Politik, die sich seit Jahrzehnten darum kümmert, Menschen die eigenverantwortlich wirtschaften, zur Aufgabe zu zwingen. In Hamburg kostet die Kilowattstunde Strom für Markthändler mehr als 90 cent! Zusätzlich müssen diese Leute Standgebühren bezahlen, sich teure neue mit der Kasse gekoppelte Elektrowaagen anschaffen, Kreditkarten und jedes Jahr jede Menge neuer Vorschriften akzeptieren. Wie soll denn ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb unter diesen Bedingungen und in diesem exzessiv wachsenden bürokratischen Wust überleben? Ich frage mich seit langem, wieso Bauern, die aus ihrem eigenen Anbau verkaufen, ÜBERHAUPT Abgaben (inkl. Steuern) zahlen müssen. Sie sollten eigentlich Geld dafür bekommen, daß sie auf einem Markt zur Bereicherung des Stadtlebens und für eine gesundere Ernährung beitragen.

Seit den 90er Jahren gibt es in Deutschland eine sich immer mehr verstärkende Schickanierung von Menschen, die auf eigene Rechnung arbeiten. Den ersten großen Schlag erlebte ich selber mit der Einführung eines Strafbestands namens  „Scheinselbstständigkeit“. Irgendwie habe ich damals noch daran geglaubt, dass sich hierdurch zumindest an der Ausbeutung von Menschen bei Kurier- und Lieferdiensten und dem Dauerstress bei diesen Jobs etwas ändern würde. Gar nichts hat sich geändert. Aber Menschen wie ich, die null Interesse an Arbeitsverträgen, festen Arbeitszeiten und Urlaubsregelungen hatten, wurden damals ihrer Lebensgrundlage beraubt. Dazu kam die Zwangsmitgliedschaft in vollkommen überteuerten deutschen Krankenkassen. Ein Notausgang, sich bei wesentlich günstigeren ausländischen Anbietern zu versichern, wurde gesetzlich verboten. (Aber als „Versicherung“ ist eine deutsche Krankenkasse eh nicht zu bezeichnen, da es sich eher um Institutionen handelt, die Gelder für Pharmaunternehmen und andere Konzerne eintreiben soll, die mit Gesundheit als Ware handeln.) Und es gibt den exzessiv wachsenden Wust von bürokratischen Vorschriften, deren Aufwand für einen Einzelunternehmer oder eine kleine Firma nicht zu wuppen ist. Ich weiß wovon ich rede, da ich jahrzehntelang Einzelunternehmer und Selbstständiger gewesen bin und in meinem Umfeld zugesehen habe, wie einer nach dem anderen das Handtuch geworfen hat. Ich auch …

Das kommt so alles hoch, wenn ich in Hamburg bin. Dazu eine Wut auf die Verlogenheit dieses Systems und die vielen Menschen, die daran glauben und es unterstützen. Auf dem Rückweg vom Markt komme ich an einem Kiosk vorbei, wo Menschen Dinge lassen, die sie nicht mehr brauchen. Und andere nehmen diese Dinge mit. Das Buch von H.G. Wells stand genau so da, wie es auf dem Foto zu sehen ist. Eine spannende Erzählung, dieses „Land der Blinden“. Sie spielt in einem unzugänglichen Tal der ecuadorianischen Anden, in dem die Menschen durch eine Krankheit ihres Augenlichts beraubt wurden und seit 15 Generationen ohne Licht leben. Ob der Sehende, der durch einen Unfall an diesen Ort verschlagen wird, nun mit Augenlicht besser dran ist, bleibt nach der Lektüre eine offene Frage.

Markiert in:

Klimawandel?

Nisdafe seco

Um es gleich vorweg zu nehmen – natürlich gibt es einen Klimawandel. Das Klima wandelt sich, seitdem diese Erde entstanden ist. Klima ist Teil der Natur. Und die Natur ist kein statischer Faktor, sondern befindet sich in einem ständigem Wandel.

Wenn aktuell von dem Klimawandel die Rede ist, soll dieser Begriff als Synonym für eine durch den Menschen beeinflusste Veränderung des Klimas stehen. Doch seitdem es Menschen gibt, beeinflußen diese das Klima. Denn Menschen sind wie das Klima Teil der Natur. Die Frage ist nur, wie ihr Verhältnis zur Natur aussieht und wie ihre Aktivität das Klima beeinflusst.

Der Natur geht es schlecht. Ihre Ressourcen werden seit vielen Jahren in exponentiell wachsender Geschwindigkeit geplündert. Das zeigt Wirkung in aktuellen Klimaveränderungen. In vereintem Chor schlagen Wirtschaft und Regierungen Maßnahmen vor. Wer diese Maßnahmen kritisiert, landet als „Klimaleugner“ in einer Schublade. Es gibt Menschen, die den aktuellen Klimawandel nicht auf den Menschen zurückführen. Ich gehöre nicht zu diesen Menschen. Doch unsere „Retter“ tun alles dafür, die Kluft zwischen Mensch und Natur noch größer werden zu lassen. Ich meine, daß ihre Maßnahmen und „Lösungen“ nichts anderes als eine weitere Verschärfung der Klimakrise bewirken werden.

Auch 2023 sind die Medien im Sommer voll von Hitzewellen, brennenden Wäldern und jeder Menge weiterer mit dem Wetter in Verbindung stehender Katastrophen. Täglich überschlagen sich die Meldungen, an welchem Ort es gerade die höchsten Temperaturen gibt. Meterologen profilieren sich als Entertainer auf allen Kanälen. Und jede Hitzewelle, jede Flutkatastophe, jeder Sturm hat heutzutage für manche nur noch eine einzige Ursache: Der Klimawandel! Eine genauere Analyse der Faktoren, die zu einer Katastrophe geführt haben, interessiert meist kaum jemanden.

Wie gesagt ist Klimawandel ein natürlicher Prozess. Und so wie das Klima Teil der Natur ist, sind Menschen, Tiere, Pflanzen und ihre Ökosysteme Teil der Natur. Und hier ist der Haken an der ganzen Diskussion: Seit einigen 1000 Jahren sieht sich ein Großteil der Menschheit nicht mehr als Teil der Natur, sondern ist eifrig bemüht, diese unter Kontrolle zu bringen. In den letzten Jahrhunderten hat diese Regulierungskampagne unterstützt von Wissenschaftlern im Dienste der Mächtigen an Fahrt aufgenommen. Dass die Natur auf diese Form von menschlicher Intervention reagiert, ist selbstverständlich. Denn hier behauptet ein Teil der Natur (Mensch), er wäre etwas Besonderes.

Um die Kommunikation zwischen Mensch und Natur steht es schlecht.

Wer Flüße begradigt oder staut, programmiert die nächste Überschwemmung. Wer hohe Deiche baut zwingt das Wasser, dem Druck des Windes an andere Stelle zu weichen. Wer Wäldern aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Möglichkeit zur Selbstregulierung nimmt, programmiert Brände. Jetzt mal ganz abgesehen von der Ausbeutung der Ressourcen im Interesse von einigen wenigen und einer programmierten Zerstörung der Natur zur Erhaltung einer Lebensweise, die auf Kosten aller Lebewesen geht, die nicht unter die Gattung homo (Mensch) fallen. Das sapiens (vernünftig, weise) stelle ich mal in Frage. Und natürlich geht es auf Kosten derjenigen Menschen, die nicht am Hofe der Macht leben.

Wenn ich mir in Deutschland die Diskussion zum Thema „Klimawandel“ (oder moderner ausgedrückt „Klimakrise“) anschaue, dann geht es seit Jahren darum, die Interessen einer kleinen Bevölkerungsschicht zu wahren und ein Image umweltfreundlicher Politik aufzubauen. Da wird die Förderung von Kohle vor Ort eingestellt und aktuell Kohle aus Kolumbien importiert. Für die deutsche Umweltbilanz werden in anderen Ländern ganze Landstriche verwüstet und vergiftet. Das wird „umweltfreundliche“ oder „grüne“ Politik genannt und lässt sich, seitdem man nicht mehr in Russland kauft, weil die Russen ja böse sind, durch eine steil ansteigende Zahl von Beispielen belegen.

Der Versuch, die Natur unter Kontrolle zu bekommen, wird seit Jahrzehnten oder besser noch seit weit mehr als 100 Jahren als ein Irrweg kritisiert, inbesondere von Menschen, die nicht auf der Seite der Macht stehen. Aber Kritik am Kurs einer degenerierten Menschheit ist nicht im Interesse derer, die in der Klimakrise die Fäden in den Händen halten.

1% der Menschheit verbraucht in etwa die gleiche Menge CO2, wie die ärmere Hälfte aller auf diesem Planeten lebenden menschlichen Wesen. Die 1% terrorisieren mit ihren Schlußfolgerungen aus den Veränderungen des Klimas die restlichen 99%. Und die Mehrzahl der 99% spielen verängstigt mit. Von den 1% wissen wir wenig. Sie leben in einer Schattenwelt, in der es keinen Kontakt zu den 99% gibt.

Exkurs: Am Flughafen Hamburg starten und landen jeden Monat etwa 1000 Privatjets. (Ich rede hier von Jets, nicht von den kleinen „Sport“flugzeugen oder den Hubschraubern, mit denen man in diesen Kreisen bei Gleichgesinnten zum sonntäglichen Brunch vorbeischaut und auf dem Weg aktive Lärmverschmutzung über Naherholungsgebieten oder Städten betreibt.) Aber auch die etwa 30 Privatjets fliegen nicht unbedingt in die Metropolen der Wirtschaft. Auf Platz 1 und 2 des Hamburger Rankings stehen 2022 Sylt und Mallorca. Die Insassen dieser Flieger trifft man natürlich nicht in den langen Schlangen des Sicherheitsbereichs. Von einer CO2-Abgabe sind sie befreit. Man verbraucht ja auch pro Passagier nur das achtzigfache an CO2, als wenn man in einem Linienflugzeug sitzen würde.

Hinter diesem System steht eine kleine Gruppe von Menschen, die Mensch und Natur als eine Maschine sehen, wo man nur die richtigen Knöpfe drücken muss. (Damit meine ich nicht die Steigbügelhalter der Macht in Regierungen oder Parlamenten, die selbst wenn sie wollten aus ihren Positionen heraus nichts ändern könnten. Es geht eher um Menschen aus der Fraktion Gate und Bezos, die aus ihren Erfolgen in technologischen Konzernen die Schlußfolgerung ziehen, sie sollten sich jetzt darum kümmern, wie viel Sonnenlicht noch auf dem Planeten Erde ankommen darf. Natürlich alles vollkommen selbstlos wegen dem „Klimawandel“ und zur „Rettung der Menschheit“ …)

Um ihren Zielen besser nachgehen zu können erzählen die 1% seit Jahren, dass es den 99% besser gehen würde, wenn sie sich ihrer totalen Kontrolle unterwerfen würden. Da kommen ihnen Geschichten wie Corona oder eine Erwärmung der Erde gerade recht. Die Paralellen zwischen den Bedrohungsszenarien sind interessant – wie schon bei Corona verschwinden beim "Klimawandel" Wissenschaftler und Forschungsergebnisse, die nicht mit dem Narrativ der Mächtigen übereinstimmen, von der Bildfläche. Und sobald die Ziele des Zahlenbombardements zu Rekordtemperaturen erreicht sein werden, werden auch diese Zahlen wieder aus den Medien verschwinden. Siehe Corona: In meinem Umfeld gibt es viele Menschen mit Symptomen und positivem Test. Allerdings wird nicht mehr gezählt, da zum aktuellen Zeitpunkt eine Fortsetzung der inszenierten Krise den Interessen der Macht widersprechen würde.

Zurück zum Klima - eine Klimakrise verursacht durch Arroganz und unbewusstes Handeln des Menschen gibt es schon lange. Aber die aktuelle mediale Verarbeitung dieses Themas ist nur ein weiteres Ablenkungsmanöver im Sinne derer, die die Medien kontrollieren. Mehr nicht …

Aushang am Bioladen auf El Hierro: „Wir bitten darum, dass Thema ‚Hitze‘ in unseren Räumen nicht zu erwähnen. Es ist Sommer!“

Markiert in:

Bei "Warnstufe rot" sehe ich langsam rot

Katzen Kuscheln

... oder ich mache es wie unsere Katzen.

Wenn ich mich im Laufe des Vormittags vor den Laptop setze und in die digitale Welt starte, rufe ich als erstes die digitale Post ab. Darunter ist täglich eine Mail, die mich darüber informiert, was auf El Hierro in der digitalen Presse zu lesen ist. Diese Presseschau gehört zu den ganz wenigen Services, die ich über Google eingerichtet habe. (Ansonsten versuche ich Google wo immer es geht zu meiden.)

Die Internetpresse gibt manchmal Hinweise auf Dinge, die mich auf dieser Insel interessieren. Der Hauptteil der Meldungen besteht jedoch aus Beiträgen über Wetterphänome und damit verbundene Warnungen. Auf Platz 2 kommen Machtkämpfe innerhalb und zwischen politischen Parteien. Auf Platz 3 Meldungen aus dem Bereich Tourismus, deren Quellen fast ausnahmslos Promotionwebseiten sind. So lese ich dort z.B. immer wieder die Aussage, El Hierro würde energieautark sein. Wer auf der Südseite der Insel lebt kann (wenn er oder sie will) mehrfach die Woche bei der Entladung eines Tankschiffes gefüllt mit fossilen Brennstoffen zusehen. Wer im Internet schaut kann sich informieren, daß an Tagen maximaler Auslastung des (zu) kleinen Windparks bis zu 60% des Energiebedarf durch Windkraft gedeckt werden können. An den meisten Tagen werden jedoch etwa 60% der Energie der Insel durch fossile Brennstoffe gedeckt.

Abgesehen davon, dass digitale „Redakteure“ (auch deutscher Portale wie z.B. T-Online) keine weiteren Fähigkeiten besitzen, als auf anderen Internetseiten abzuschreiben - im Internet selber zu recherchieren übersteigt bei einem Internetredakteur in den meisten Fällen die „journalistischen“ Fähigkeiten. 

Zurück zu Platz 1 der Presseschau und den Wetterprognosen.

Heute morgen war in allen digitalen Medien meines Hierro-Alerts zu lesen, welche Warn- oder Alarmstufe auf welcher der kanarischen Inseln gerade aktiviert ist.

„Gran Canaria ruft wegen 'Mega-Hitze‘ Alarmstufe Rot aus“ titelt der Kanarenmarkt, ein sich selber als „das Online-Magazin der Kanaren“ bezeichendes Webmagazin, das ansonsten zu jedem Boot, das mit afrikanischen Flüchtlingen auf den Kanaren landet, Stimmung macht.

Ja, überall lauern Gefahren, muss alarmiert, gewarnt, reglementiert und natürlich die Menschen geschützt werden. Hier auf den Kanaren sind es dieser Tage hohe Temperaturen, Sandstürme, hohe Wellen, Trockenheit. Und wenn es mal nicht trocken ist muss vor Regen gewarnt werden. Während der Coronainszenierung sorgten tägliche Zahlenkolonnen pro Insel dafür, daß niemand vergaß, Angst zu haben. Denn nur ängstliche Menschen lassen sich dahin lenken, wohin sie gelenkt werden sollen.

In Deutschland gibt das RKI in diesem Sommer ein Monitoring zum Thema „Übersterblichkeit“ heraus, welches wöchentlich aktualisiert wird. Nein, nicht wie man denken könnte, dass es hier um Übersterblichkeit auf Grund von Wirkungen von den Menschen injizierten und als "Impfung" verkauften Substanzen gehen würde.

Es ist kaum zu glauben und das ist kein Scherz - es geht um die Übersterblichkeit in Deutschland bei Temperaturen über 20 Grad. Bei dieser Temperatur wird das Leben offensichtlich gefährlich. Und wer weiß, vielleicht verbietet man mir in wenigen Jahren als Ü60 bei 22 Grad auf die Straße zu gehen, da ich statistisch gesehen bei diesen Temperaturen eher tot umfallen könnte als ein 40jähriger.

Warnungen setzen voraus, dass es Gefahren gibt. Also müssen wir mit Vorschriften überschüttet werden, denn wir könnten sterben. Aber wo ist das Problem? Wir werden doch eh sterben. Beginnen wir doch erst einmal zu leben! Leben in der behüteten Legebatterie ist kein Leben, sondern eine vorweggenommene Erstarrung. Im Tod erstarren wir.

Das Motto der heutigen Zeit: Wenn wir den Tod schon nicht abschaffen können, erstarren wir am besten sofort und bezeichnen diesen Zustand von jetzt an als Leben.

Und in diesem Sinne scheint ein Großteil einer sich permanenter Medienmanipulation (Angstmache) ausgesetzten und sich aussetzenden Menschen heute „Leben“ zu interpretieren.

Es ist wirklich heiß heute. Es gibt einen Sandsturm. Ein Klima wie in der Wüste. Hatte das Fenster in meinem Büröchen über Nacht auf Kipp gelassen und eine dicke Staubschicht auf allen Flächen vorgefunden. 

So ein Wetter wie heute ist eine gute Gelegenheit, es wie Paulina und Whitenose zu machen …

Urlaub!?

Teide

Diese Insel ist voll von Magie. Das durfte ich in den vergangenen Tagen gleich zweimal erleben.

In den vergangenen Wochen, in denen ich in Hamburg meinen Urlaub verbrachte, tauchte bei mir wiederholt die Frage auf, wo ich denn eigentlich hingehöre. Zwischen dem Leben in Hamburg und dem auf El Hierro liegen nicht nur 3000 Klilometer, sondern gefühlte Welten.

In Hamburg ist alles wohlgeordnet und ich muss mich um nicht viel mehr kümmern als einzukaufen, was ich zum Essen und Leben so brauche. Ich genieße das Leben in meiner kleinen angenehmen Schachtel über den Dächern von Ottensen.

Hier auf der Insel habe ich den Eindruck, mich in der Weite des Kosmos zu befinden. Gleichzeitig muß ich mich aber um alles Mögliche kümmern: Ständig möchte etwas repariert werden. Das Auto ist mal wieder in der Werkstatt. Ein Schlauch der Bewässerungsanlage platzt. An allen Ecken und Enden müssen Teile ausgebessert oder gewechselt werden. Eine lange Liste von Namen liegt auf meinem Tisch – Handwerker, ein Architekt, ein Verkäufer für Landmaschinen und Sandra, die immer für uns das Brot backt und die sich jetzt schon seit ein paar Wochen nicht mehr gemeldet hat. Hier bin ich derjenige der plant und organisiert. Die Zeit in Hamburg ist für mich Urlaub gewesen.

Zurück zu der Frage, die mich auch noch auf dem Flug von Hamburg auf die Kanaren beschäftigte – wo gehöre ich hin? In der kleinen Propellermaschine von Gran Canaria nach El Hierro sehe ich unter mir La Gomera auftauchen und in der Ferne über den Wolken den Teide auf Tenerifa. Langsam nähert sich der Flieger der südwestlichsten Insel des politischen Europas. Aber an Stelle zu landen beginnt er Kreise über dem Meer zu drehen. Der Flughafen ist wegen Rauchentwicklung gesperrt. Ein Nachbar verbrennt gerade seinen Abfall und der Rauch zieht fröhlich über die kleine Landebahn. Nach einigen weiteren Kreisen dreht der Wind, wir bekommen Landeerlaubnis und nähern uns der Piste. Auf der rechten Seite das Gefühl, gleich im Meer zu landen. Auf der linken Seite der Eindruck, wir befinden uns gleich an einem Berghang. Als wir uns so der Insel nähern, spüre ich plötzlich ein Schluchzen tief unten in meinem Bauch. Einige Tränen laufen über mein Gesicht. Die Insel hat geantwortet. Offensichtlich gehöre ich gerade an diesen Ort.

Es fühlt sich so anders an, den Boden der norddeutschen Tiefebene oder den der Insel unter den Füßen zu haben. Noch nie habe ich nach einem Aufenthalt in Hamburg den Unterschied körperlich so deutlich gespürt wie in diesen Tagen.

Heute morgen ein weiterer magischer Moment: Bei einem Blick aus dem Fenster zeigt sich eine unregelmässig modulierte Wolkendecke, durch die nur ganz in der Ferne die Morgensonne ihren Weg findet. In den vergangen Monaten habe ich mein Yoga ziemlich konsequent in dem Raum gemacht, in dem hier auf der Finca auch unsere Veranstaltungen stattfinden.

Heute wechsel ich mal auf die Yogaplattform. Die Luft fühlt sich bei 22 Grad sanft, mild und warm an. Kein Windhauch rührt sich. Die Insel strahlt eine selbst für diesen Ort nicht alltägliche Ruhe aus. In der Ferne trennt jemand mit einer Flex ein Metallrohr, welches scheppernd zu Boden fällt. Dann wieder diese ungewöhnliche Abwesenheit von Geräuschen. Es wird ganz leicht, mich da oben auf der Plattform in Verbindung zu allem wahrzunehmen. Für Momente ist jegliche Trennung komplett aufgehoben.

In der Ferne höre ich die Ankunft der Frühmaschine aus Tenerifa. Nach einer ganzen Weile gehen die Propeller wieder an und der Flieger startet zurück in Richtung Teide. Es ist also 08.55 Uhr. (Zur Info: Der Flughafen ist hinter ein paar Bergen etwa 9 km Luftlinie von der Finca entfernt …)

So, jetzt muss ich aber raus und die automatische Bewässerungsanlage wieder abschalten. Dabei werden mich zwei Katerchen begleiten, die kaum einen meiner Spaziergänge über das Gelände verpassen. Danach dann Handwerker und alle anderen anrufen.

Und ich freue mich auch wieder auf meinen nächsten Urlaub in Hamburg …

Markiert in:

Kann man auf El Hierro mit Karte zahlen?

Finca Skyline

Diese Frage stellte mir vor ein paar Tagen ein Gast, der sich gerade auf seine Reise auf diese abgelegene Insel vorbereitet. Die Frage hat mich als einem konsequenten Anhänger des Bargeldes eine Weile grübeln lassen. In Berlin habe ich letztes Jahr einmal zwei Strassenbahnen verpasst, weil absolut kein Automat aufzutreiben war, an dem ich mit Bargeld zahlen konnte. In einem Biosupermarkt in Hamburg beschwerte sich eine Kundin vor mir  lauthals, weil man dort Apple Pay nicht akzeptierte. Und hier auf El Hierro?

Auch hier bleibe ich konsequenter Barzahler.

Natürlich weiss ich, daß mit Karte das Bezahlen viel einfacher ist. Ich würde es auch gerne tun, tue es aber nicht. Dazu weiter unten … Bargeld rumzuschleppen ist mühsam, die Münzen wiegen schwer und man muss rechnen, ob das Wechselgeld stimmt. Außerdem dauert es bei den Barzahlern immer so lange an der Kasse, wenn manche ohne Karte dann anfangen zu suchen, ob sie nicht doch noch ein Zwei-Cent-Stück in den Tiefen ihres Portemonnaies finden können. Die Karte brauche ich nur hinzuhalten und weiter geht’s ohne große Rechnereien.

Wer die Karte nutzt kann Punkte sammeln und bekommt manches „Geschenk“. So fragte ein anderer Gast vor einigen Wochen, ob er seinen Aufenthalt bei uns nicht mit Karte zahlen könnte, da sein Kartenanbieter ihm dann die Reiserücktrittsversicherung "gratis" dazugeben würde.

Ich gehöre also trotz dieser vielen verlockenden Vorteile der Kartenzahlung weiterhin zu diesen rückständigen Barzahlern. Warum tue ich mir das an?

Auch wenn immer wieder das Gegenteil betont wird: Alle Bestrebungen gehen dahin, das Bargeld verschwinden zu lassen. Denn digitales Geld bedeutet digitale Kontrolle. Und digitale Kontrolle bedeutet die Möglichkeit von Manipulation über die von uns benutzten digitalen Kanäle.

Bargeldzahlung ist in unserer gesellschaftlichen Entwicklung die effektivste Form von Protest gegen die totale Kontrollübernahme von einigen wenigen Wirtschaftsunternehmen in Zusammenarbeit mit den politischen Machthabern.

Das ist jetzt eine sehr vereinfachende Formel. Wer mehr zu den Hintergründen erfahren möchten, kann dies z.B. in den sorgfältig recherchierten Büchern von Norbert Häring und auch anderen Autor*innen tun, die nicht von denen gesponsert werden, die an der manipulativen digitalen Entwicklung Interesse haben.

Bitte nicht falsch verstehen – ich habe überhaupt nichts gegen eine Vereinfachung des Alltags durch digitale Medien. Ich würde auch gerne mehr mit Karte zahlen. Solange allerdings die Fäden in den Händen einiger weniger Manipulatoren zusammenlaufen bin ich nicht mit dabei.

Natürlich wird kaum jemand von sich selber sagen, er oder sie ließe sich manipulieren. Ich erinnere mich an die Zeiten, als im Fernsehen begonnen wurde, Werbung immer mehr ins Programm einzumischen. Auch da liess sich nach eigenen Aussagen niemand manipulieren. Es hiess dann meist: „Wenn Werbung komme schalte ich den Ton aus“ oder „Ich gucke dann weg“ oder ganz einfach „Ich lasse mich durch Werbung niemals beeinflussen“. Manche Menschen glauben das immer noch. Andere glauben auch weiterhin an den Weihnachtsmann oder an Pharmakonzerne, die nichts anderes als unsere Gesundheit im Auge haben.

Zurück zu den Kreditkarten. Im vergangenen Jahr gab es einen Vorstoß der norwegischen Regierung, daß Supermärkte die kompletten Daten der Einkäufe ihrer Kunden an den Staat liefern sollten. Es geht hierbei um Daten wie Name, Datum, Adresse und Artikel des Einkaufs. Alles Daten, die bisher nur bei den Wirtschaftsunternehmen gespeichert werden. Jetzt zeigt also auch der Staat Interesse. Natürlich sind staatliche Maßnahmen nur zum Besten der Bevölkerung gedacht. Man müsse ja wissen, was die Leute kaufen, um Maßnahmen gegen eine ungesunde Lebensweise ergreifen zu können.

Bitte? Warum werden nicht einfach ungesunde Lebensmittel verboten und in den Regalen der Supermärkte mal staatlicherseits aufgeräumt? Wofür bitte wollen sie wirklich wissen, was wir kaufen? Um unsere Gesundheit zu schützen, brauchen sie unsere Daten nicht.

Wer glaubt, dass es bei dem Vorstoß der norwegischen Statistikbehörde um die Gesundheit der Bevölkerung gehen würde, glaubt noch immer einen naiven Glauben von einem Staat, der nur unser Bestes will. Das tun auch die treuen Verfechter*innen der als Impfung verkauften Genspritzen, die allein in Europa über eine Million Leben gerettet haben sollen. (Anmerkung: Die Zahl wurde vor etwa zwei Wochen von fast allen großen deutschen Medien ungeprüft veröffentlich. Keines dieser Medien fragte dabei, woher diese Jubelzahl überhaupt stammt. Das hätte man allerdings von Medien, die sich selber als „Qualitätsmedien“ bezeichnen, erwarten können. Die bekannten Medien sind weiterhin weit von dem entfernt, was ihre eigentliche Aufgabe sein sollte.) Ich gehe nebenbei davon aus, daß die Zahl der Impftoten, würde man sie mit den gleichen statistischen Methoden wie die der „Corona-Toten“ messen, diese vermutlich bei weitem schlagen würde.

So, sorry, jetzt bin ich ein wenig abgeschweift. Heute ist Feiertag. Ich genieße  die hochsommerlichen Temperaturen. Leider gibt es schon seit bald zwei Monaten keinen Regen. Auf dem Foto die Skyline unserer Finca gestern Abend ...

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Auf El Hierro kannst du überall mit Karte zahlen. Es kann dir sogar auf dem Markt passieren, dass du aufgefordert wirst, mit Apple Pay zu zahlen. Das ist nämlich noch einfacher und dann liegen deine Daten gleich innerhalb eines geschlossenen Systems eines privaten wirtschaftlichen Konzerns. Leider zahlen sehr viele Menschen hier mit Karte. Wobei das Bargeld weiterhin hoch im Kurs steht, weil es auch viele gibt, die trotz der Möglichkeit zur Kartenzahlung die für Selbstbestimmung stehende Barzahlung wählen. Und im Bioladen auf derr Insel bekommen Barzahler*innen sogar einen kleinen Rabatt …

Markiert in: