Zu meinem aktuellen Abendprogramm gehören „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ in einer Verfilmung aus dem Jahr 1972. Die 13 Folgen von jeweils einer Stunde Länge lassen sich auf Youtube finden. In Folge 2 trifft man Schweijk in einem Militärhospital in einem Saal mit Männern, die dort zur Überprüfung ihrer Untauglichkeit zum Dienst an der Front kaserniert sind. „Denken Sie eigentlich?“ wird Schwejk von einem Militärarztes gefragt. Antwort sinngemäss zitiert: „Meldegehorsamst, nein! Ich bin Soldat. Ich habe bei meinem Militärdienst im 91. Regiment gelernt, dass ein Soldat nicht denkt. Er braucht nicht zu denken, denn er ist ja ein Soldat. Für das Denken sind seine Vorgesetzten da.“
Die Empfehlung für diese Serie kommt aus der Redaktion von Multipolar - eine unterhaltsame Anregung für alternative Formen des Widerstandes. Die braucht es in der Zeit der Corona-Soldaten.
Die Schwejk-Serie ist auch interessant unter dem Aspekt der Selbstzensur, die in den Medien in den vergangenen Jahren unter dem Druck der FSK (-sogenannte „freiwillige“ Selbstkontrolle-) immer stärker geworden ist. Vor 40 Jahren war es offensichtlich kein Problem für einen öffentlich-rechtlichen Sender, dass Männer in einer Musterungsszene komplett nackt vortreten und auch ihr Geschlechtsteil nicht nur für Sekundenbruchteile zu sehen ist. Heute würde ein Film natürlich auch aus Gründen einer potentiellen Kommerzialisierung in Prüderie-Staaten wie z.B. den USA mit entsprechend asexuellen Bildern gedreht.
In Spanien gibt es jetzt offensichtlich wieder Maskenzwang in der Öffenlichkeit. Medien und Politik haben die sechste Welle von Angst ausgerufen. Same procedure wie in allen vorangegangenen Wellen der vergangenen 19 Monate. Ich bin seit einer knappen Woche nicht an öffentlichen Orten gewesen und hatte das gar nicht mitbekommen …
Freunde berichten mir gerade, dass sie Deutschland erst einmal verlassen werden. Ihr Kind möchte nicht getestet werden, um zur Schule zu gehen. Da es in Deutschland allerdings einen Schulzwang gibt, wird ihnen ein Zwangsgeld von 5000.- Euro angedroht. Man umschreibt diese ganzen Zwänge in Deutschland ja immer mit dem Wort „Pflicht“, um die wahren Verhältnisse zu verharmlosen. Mir sind nicht wenige bekannt , die gerade in Deutschland erst einmal ihre Koffer packen.
Bei jedem Gang durch die Natur grüsst mich eine andere Blüte, eine schöner als die andere.